Die in der letzten Oktoberwoche von Katholiken durchgeführte Informationskampagne über Aids und Aidsprävention in Luzern sorgte für Aufsehen, weil dabei auch Kondome aufgelegt wurden, obwohl die Kirche diese Art von Empfängnisverhütung ablehnt.
Provokation
In einer Stellungnahme vom Dienstag bezeichnet das Bistum Basel die Aktion mit der aus Deutschland übernommenen Wanderausstellung im «Aids-Truck» als positiv. Dass dabei auch Kondomverpackungen mit der Aufschrift «katholische Kirche Luzern» auslagen, sei hingegen eine unnötige Provokation.
Hinter diesem Teil der Aktion seien nicht alle Pfarrer und Gemeindeleiter der Stadt Luzern gestanden, schreibt Giuseppe Gracia, Kommunikationsbeauftragter des Bistums. Somit müsse die Aufschrift als Etikettenschwindel verstanden werden, für die es keine Legitimation gebe.
Kommunikation auf Kondom fokussiert
Ebenso problematisch seien die Auftritte einzelner Vertreter der Aktion, die sich beim Sortieren und Verteilen von Kondomen filmen liessen.
Die verteilten Kondome wurden angeblich der katholischen Kirche Luzern untergeschoben.
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Damit hätten sie eine visuelle Botschaft unterstützt, in der alles auf die Kondomfrage fokussiert wurde. Dies entspreche aber nicht dem differenzierten Ansatz der Aktion.
Im Gegensatz zur Aktion selbst sei in der Kommunikation der Fokus einseitig und verzerrt auf die Benützung der Kondome gelegt worden, schreibt das Bistum. Dass dies viele gläubige Menschen verärgert und mit Sorge erfülle, zumal das Ganze als «katholisch» verkauft wurde, könne das Bistum Basel gut verstehen.
Der Kommunikationsbeauftragte der katholischen Kirche Luzern, Florian Flohr, zeigte sich letzte Woche vom grossen Echo auf die Aktion überrascht. Unter anderem hatten die Abtreibungsgegner der Organisation Human Life die Abgabe von Präservativen als verantwortungslos bezeichnet.