Die Forscher der Case Western Reserve University School of Medicine in Cleveland befragten rund 4200 Schüler in 20 Highschools in und um Cleveland.«Hypertexting» sei zwar nicht die Ursache für die Verhaltensweisen, schreiben sie. Es könne aber einen Hinweis geben auf Sex, Drogen- und Alkoholkonsum.
So sei die Wahrscheinlichkeit, dass Jugendliche, die 120 oder mehr SMS pro Tag verschicken, bereits Sex hatten, dreieinhalb Mal so hoch wie bei Teenagern, die weniger Kurzmitteilungen verfassen. Vielschreiber seien auch häufiger in Schlägereien verwickelt, hätten mehr Alkoholeskapaden und nähmen häufiger Drogen.
Gruppenzwang und Freiräume
Anders als die Kurznachrichtentipper haben die ausgiebigen Nutzer von Online-Netzwerken gemäss der Studie nicht mehr Sex als ihre Altersgenossen, die mehr Zeit offline verbringen. Dafür erhöhe sich bei den häufigen Nutzern von Facebook & Co die Gefahr von Gewalt sowie Drogen- und Alkoholmissbrauch.
«Wenn Eltern den Handy- und Onlinekonsum ihrer Kinder überwachen, kontrollieren sie wahrscheinlich auch deren sonstige Aktivitäten», sagte der Hauptautor der Studie, Scott Frank.
SMS. /


Ein grosser Teil der Teenager sei aber sehr empfänglich für Gruppenzwang und habe darüber hinaus Eltern, die ihnen viele Freiräume liessen.
Rund ein Fünftel der befragten Schüler fiel in die Kategorie der Viel-SMS-Schreiber, ein Neuntel verbringt mehr als drei Stunden täglich auf den Seiten von Online-Netzwerken. Jeder 25. Schüler gehört beiden «Risikogruppen» an.
Anfällige Mädchen
Mädchen, Angehörige von Minderheiten, Kinder von Eltern mit geringem Bildungsgrad und alleinerziehenden Müttern sind gemäss der Studie besonders empfänglich für umfangreiche SMS- und Netzwerk-Aktivitäten.
Eine frühere Untersuchung in den USA hatte ergeben, dass rund die Hälfte der Kinder und Jugendlichen zwischen acht und 18 Jahren SMS-Dienste nutzen und nach eigenen Angaben durchschnittlich 118 Kurzmitteilungen pro Tag versenden. Nur 14 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen ihre Eltern ein SMS-Limit auferlegen.