Der wiederholt ausgestreckte Warnfinger der Schweizerischen Nationalbank (SNB) gegenüber den Banken zur Einhaltung strenger Belehnungsstandards wird laut Martin Scholl, Chef der Zürcher Kantonalbank (ZKB), ernst genommen: «Uns trennt nichts von der Haltung der Nationalbank», sagte Scholl am Freitag in Zürich.
Laut Scholl, der gleichzeitig als Vizepräsident des Verbands Schweizerischer Kantonalbanken (VSKB) amtet, ist zwar durchaus ein «gefährlicher Cocktail» entstanden: Tiefe Zinsen, ein starker Wettbewerb unter den Banken und im Kanton Zürich schwer verfügbare Mietwohnungen führten zu gewissen Versuchungen.
Wertberichtigungsbedarf leicht erhöht
«Die Banken haben aber aus der Immobilienkrise der 90er-Jahre gelernt», sagte der Chef der mit Abstand grössten Kantonalbank in der Schweiz anlässlich eines VSKB-Mediengesprächs.
Martin Scholl CEO Zürcher Kantonalbanken, VSBK Präsident Peter Siegenthaler und VSBK Direktor Hanspeter Hess. /


Der Wertberichtigungsbedarf der Institute habe sich in letzter Zeit nur leicht erhöht.
Preisanstieg erklärbar
Die Mahnungen der Nationalbank und der Finanzaufsichtsbehörde Finma führten tendenziell zu einer erhöhten Aufmerksamkeit. Eine Immobilienblase bildet sich laut Scholl nicht. Der Preisanstieg beim Wohneigentum sei selbst im besonders ausgeprägten Fall des Grossraumes Zürich durch gestiegene Einkommen und vor allem durch die Zuwanderung erklärbar.