Das Schweizer Sportparlament beauftragte den Exekutivrat von Swiss Olympic, weitere Schritte im Hinblick auf eine allfällige Kandidatur einzuleiten. An der Versammlung im Haus des Sports in Ittigen sprachen sich die Sportverbände mit 381 Stimmen bei nur gerade zwei Enthaltungen für den neuen olympischen Anlauf aus.
Schon im Laufe von 2001 wird das Sportparlament an einer ausserordentlichen Versammlung über das Einreichen einer Schweizer Kandidatur beim IOC befinden können. Ob die Schweiz bereits für 2022 kandidieren wird, dürfte wesentlich davon abhägen, an wen die Vollversammlung des IOC am 6. Juli 2011 die Spiele für 2018 vergeben wird.
Swiss-Olympic-Präsident Jörg Schild sichert einer allfälligen Schweizer Kandidatur die volle Unterstützung zu. /


Im Rennen sind München, Annecy und das schon zweimal abgewiesene Pyeongchang in Südkorea. Falls beispielsweise München scheitern, aber dann für 2022 ein weiteres Mal antreten sollte, würde die Schweiz möglicherweise erst die Spiele 2026 ins Auge fassen.
Das wuchtige Ja des Sportparlaments kam nicht überraschend. Wie Swiss-Olympic-Präsident Jörg Schild hatte auch Sportminister Ueli Maurer einer allfälligen Kandidatur die volle Unterstützung zugesichert. Mehr noch: Schild gestand am Schluss seiner Ansprache, das olympische Virus habe ihn gepackt; Maurer versprach, er sei bereit, alles zu mobilisieren, soweit er dies könne. Als weiterer Gast trat in Ittigen IOC-Mitglied und IIHF-Präsident René Fasel auf -- und machte dem versammelten Schweizer Sport Mut: «Wir haben eine Chance!» In Fasels Augen stellen die internen, politischen Hürden die grössten Schwierigkeiten auf dem langen Weg dar. Er warnte vor einer Schweizer Eigenheit: «Man sucht nicht die Lösungen, man sucht die Probleme.»