«Jede Sekunde, die verstreicht, kann tausende Leben retten oder zerstören», sagte Mulet in Port-au-Prince.
Nach Angaben von humanitären Helfern in Haiti liessen die Proteste zwar etwas nach, in der nördlichen Stadt Cap-Haitien konnten Hilfsorganisationen eigenen Angaben zufolge dennoch weiterhin nicht arbeiten. Die Organisation Oxfam könne weiterhin die Gebiete in Cap-Haitien nicht erreichen, in denen sie helfen wolle, sagte ein Oxfam-Sprecher in New York.
Gewalttätige Proteste
Seit Ende Oktober starben in Haiti fast 1200 Menschen an der Cholera, mehr als 18'000 Menschen erkrankten.
Die humanitäre Hilfe in Haiti wäre eigentlich dringend benötigt. /


Nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) sind im überfüllten Nationalgefängnis von Port-au-Prince 30 Häftlinge erkrankt, zehn von ihnen starben bisher.
Die gewalttätigen Proteste gegen die MINUSTAH hatten Anfang der Woche im Norden des Landes begonnen. Die Demonstranten beschuldigen nepalesische UNO-Soldaten, die Cholera nach Haiti eingeschleppt zu haben
Die Vereinten Nationen bestreiten dies. Sie vermuten, dass die Proteste politisch motiviert sind, um das Land kurz vor der Präsidentschaftswahl Ende November zu destabilisieren. Bislang starben dabei drei Menschen, mindestens einer wurde von UNO-Soldaten in Notwehr erschossen.