«Diese Welle wird immer grösser und sie bedroht Arbeitsplätze für Israelis, sie verändert den Charakter des Staates und wir müssen sie stoppen», sagte der Regierungschef. Er betonte, man wolle nicht Flüchtlinge aus Kriegsgebieten, sondern nur illegale Arbeitssuchende festnehmen.
Ein erster Schritt sei der Baubeginn einer Sperranlage entlang der Grenze zu Ägypten gewesen, sagte Netanjahu. Die unter anderem von Grenztürmen aus bewachte Anlage soll etwa 200 Kilometer lang werden.
Israel wolle auch hohe Bussgelder gegen Arbeitgeber verhängen, die illegale Einwanderer beschäftigen, sagte der Ministerpräsident.
Benjamin Netanjahu warnte vor einer Einwanderungswelle aus Afrika. /


Die Einwanderer ohne Aufenthaltsgenehmigung sollten vor einer Ausweisung in dem Aufnahmelager ärztlich betreut und mit Nahrungsmitteln versorgt werden.
Israelische Menschenrechtsorganisationen kritisierten die Entscheidung scharf. Die Organisation «Ärzte für Menschenrechte» teilte mit: «Die Inhaftierung der Opfer von Folter, Vergewaltigung, Massen- und Völkermord ist ein Kainsmal für den Staat Israel.» Man werde die Flüchtlinge auf diese Weise nicht abschrecken, sondern nur ihr Leid vergrössern.
Eine Hilfsorganisation für Flüchtlinge in Israel warnte nach Radioangaben vor einer «humanitären Katastrophe». Tausende illegaler Einwanderer aus afrikanischen Ländern werden jährlich von Beduinen über die ägyptische Grenze nach Israel geschmuggelt. Dabei gibt es immer wieder Todesfälle.