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Haiti: Wahlen unter schwierigen BedingungenPort-au-Prince - Unter dem Schutz der UNO und begleitet von einer tödlichen Cholera-Epidemie hat das krisengeschüttelte Haiti am Sonntag einen Präsidenten und neue Parlamentsabgeordnete gewählt. Mehr als 4,6 Millionen Bewohner des Karibikstaates waren zu dem historischen Urnengang aufgerufen.fest / Quelle: sda / Sonntag, 28. November 2010 / 23:34 h
UNO-Missionschef Edmond Mulet bezeichnete die Wahl als Meilenstein auf dem Weg Haitis zur Demokratie. Die neue Führung soll das am Boden liegende Land nach Erdbeben, Hurrikanen und nach dem Versagen der politischen Elite mit dem Geld der internationalen Staatengemeinschaft wieder aufbauen.
Um die Nachfolge von Präsident René Préval, der laut Verfassung nicht wieder antreten durfte, bewarben sich 18 Kandidaten. Sollte keiner der Kandidaten auf Anhieb die erforderliche 50-Prozent-Hürde nehmen, ist für den 16. Januar 2011 eine Stichwahl geplant. Ausserdem wurden die 99 Deputierten der Abgeordnetenkammer und 11 der 33 Senatoren neu gewählt.
Erste Ergebnisse sollen erst ab dem 5. Dezember verkündet werden.
René Préval darf nicht noch mal antreten. Wer wird sein NAchfolger? /
Die Bekanntgabe der endgültigen Stimmenverteilung ist für den 20. Dezember vorgesehen. First Lady der 80er mit guten Chancen Nach den meisten, allerdings nicht sehr vertrauenswürdigen Umfragen hatte die 70-jährige Mirlande Manigat Chancen, die meisten Stimmen auf sich zu vereinen. Sie war in den 80er Jahren First Lady, als ihr Mann, Leslie Manigat, für kurze Zeit Präsident Haitis war. Prévals Kandidaten, den Leiter eines Staatsunternehmens Jude Celestins, sahen die Umfragen auf dem zweiten Platz. Gute Chancen rechneten sich auch der populäre Sänger Michel Martelly, der Anwalt Jean Henry Céant und der Textilunternehmer Charles Baker aus. In mehreren Grossstädten öffneten einige Wahllokale mir fast einer Stunde Verspätung. Die Wahl schien nur schleppend in Gang zu kommen. In Cap-Haitien warteten nur zwanzig Stimmberechtigte, als eines der grössten Wahllokale der Stadt öffnete. Viele Wähler, die sich an der Wahl beteiligen wollen, hatten bis Sonntag keinen Wahlschein erhalten. Andere wussten nicht, wo sie ihre Stimme abgeben sollten.
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