In Kopenhagen hatten die Industrieländer einen sofortigen Hilfsfonds von 30 Milliarden Dollar für den Zeitraum 2010 bis 2012 zugesagt. 7,2 Milliarden Euro davon will die EU übernehmen.
Damit sollen in Entwicklungsländern Projekte zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel finanziert werden. Die EU-Projekte für 2010 haben eine Umfang von 2,2 Milliarden Euro. 52,1 Prozent des Geldes sind - zumeist zinsgünstige - Kredite.
«Anschubfinanzierung»
EU-Unterhändler Peter Wittoeck sagte, die Kredite würden nur an solche Staaten vergeben, die sie auch zurückzahlen könnten. Daher werde kein überschuldetes Entwicklungsland weiter in die Schuldenkrise getrieben.
Die EU will mit zinsgünstigen Krediten die Klimaschutzbemühungen der Entwicklungsländer ankurbeln. /


Das zurückgezahlte Geld soll laut EU-Chefunterhändler Artur Runge-Metzger wieder in den Haushalt der EU zurückfliessen oder in langfristig angelegten Fonds verbleiben. Kredite könnten beispielsweise eine Anschubfinanzierung bei der Gebäudesanierung sein, wo das Geld später durch gesunkene Heizkosten wieder eingespart werde.
Oxfam: In Realität schwierig
Die Realität sei jedoch häufig nicht so einfach, kritisiert die Entwicklungshilfeorganisation Oxfam.
«Die Entwicklungszusammenarbeit zeigt ja gerade, dass Kredite die Länder eben doch wieder tiefer in die Schulden treiben können, zum Beispiel, wenn anfängliche Erwartungen sich nicht realisieren lassen», erklärte die Organisation.
Greenpeace: Falscher Weg
Um den ärmsten Ländern etwa bei der Anpassung an zunehmende Dürren oder Unwetterkatastrophen zu helfen, sind Kredite laut Oxfam völlig ungeeignet. Trotzdem seien bei den EU-Zusagen auch Kredite für Anpassung dabei, allerdings nicht bei dem von Deutschland zugesagten Geld.
Das EU-Kreditsystem sei generell der falsche Weg für Industrieländer, den ärmeren Staaten zu helfen, die ja den Klimawandel nicht verursacht hätten, sagte Tove Ryding von Greenpeace.