Der Präsident des Schweizer Wirtschaftsdachverbandes sagte in einem Interview mit der «SonntagsZeitung», «wir müssen uns ernsthaft mit der Möglichkeit auseinandersetzen, dass der Euro in der jetzigen Konfiguration nur bei drastischen Korrekturen überlebensfähig ist».
Den Euro werde es auch in Zukunft geben, «aber einige der Schuldnerländer, insbesondere Griechenland, Irland und Portugal sind dann vielleicht nicht mehr Teil der gemeinsamen Währung», sagte Bührer.
Künftig würden Deutschland als Geberland und die Schuldnerländer mit geringer Wettbewerbsfähigkeit nicht unter einem einzigen Währungsdach vereint sein können. Die Unterschiede zwischen den Eurostaaten seien viel zu gross.
Exportwirtschaft sucht neue Märkte
Ein Euro-Zusammenbruch hätte für die Schweizer Exportfirmen gemäss Bührer «fatale Folgen».
Franken-Anstieg fatal: Gerold Bührer. /


«Der Franken würden noch viel teurer werden, nicht nur gegenüber dem Euro, auch gegenüber dem Dollar», prognostizierte Bührer.
Schweizer Produkte würden damit im Ausland nochmals massiv teurer. Laut Bührer wäre das für die Schweiz eine äusserst schwierige Situation. «Nicht alle Firmen könnten das überleben.» Bereits in den nächsten Monaten werden die Unternehmen laut dem Economiesuisse-Präsidenten die Folgen des bereits erstarkten Franken zunehmend zu spüren bekommen.
Die Schweiz könne wenig dagegen unternehmen: Weitere Devisenmarktinterventionen der Schweizerischen Nationalbank zur Schwächung des Franken würden laut Bührer nicht viel bringen. «Sie hat bereits das äusserste gemacht.» Machbar sei einzig, die Wettbewerbsfähigkeit voranzubringen und aussereuropäische Märkte zu erschliessen.