Die spanische Finanzministerin Elena Salgado unterstrich am Rande der Begegnung erneut, ihr Land benötige keine Unterstützung von aussen. «Spanien braucht keine Hilfen, wie wir es immer sagen», sagte die Vize-Premierministerin. Nachdem Irland und Griechenland Hilfen in Anspruch nehmen mussten, rückten Spanien und Portugal als mögliche nächste Kandidaten in den Vordergrund.
Die Euro-Finanzminister wollen bei ihrem Treffen aber auch über eine mögliche Aufstockung des Krisenfonds für wackelnde Eurostaaten sprechen, wie Diplomaten anlässlich des Treffens berichteten.
Keine schnellen Entscheidungen erwartet
EU-Währungskommissar Olli Rehn sagte auf die Frage einer möglichen Nachrüstung des Luxemburger Rettungsfonds: «Das ist eines der Themen des heutigen Treffens.» Nähere Angaben machte der finnische Kommissar nicht. Mit schnellen Entscheidungen wurde nicht gerechnet, da Deutschland und andere Partner kräftig auf die Bremse treten.
Insgesamt hat die Noteinrichtung einen Umfang von 750 Mrd. Euro. Bisher ist Irland das einzige Land, dass den Schirm in Anspruch nimmt - auf Dublin entfallen 85 Mrd.
Jean Claude Juncker leitete die Sitzung. /


Euro.
Zentralbank kauft ein
Angesichts der anhaltenden Schuldenkrise kaufte die Europäische Zentralbank (EZB) wieder mehr Anleihen klammer Staaten. In der vergangenen Woche erwarben die Währungshüter für knapp 2 Mrd. Euro Staatsanleihen nach knapp 1,4 Mrd. Euro eine Woche zuvor, wie die EZB mitteilte.
Luxemburgs Ministerpräsident Jean-Claude Juncker, der die Sitzung leitete, hatte sich kurz vor dem Treffen erneut für gemeinsame europäische Staatsanleihen stark gemacht. Zusammen mit Italiens Finanzminister Giulio Tremonti schlug er in einem Gastbeitrag der «Financial Times» eine Europäische Schuldenagentur vor.
Diese könnte gemeinsame Anleihen begeben. Dabei solle auch ein Anreizsystem für verschuldete Euro-Länder geschaffen werden, ihr Defizit abzubauen. Die Idee ist aber stark umstritten. Vor allem Deutschland sieht keinen Bedarf für gemeinsame Anleihen.