Der Entscheid fiel mit 21 zu 14 Stimmen. Von integrierten medizinischen Versorgungsnetzen (Managed Care) spricht man, wenn sich Leistungserbringer - etwa Hausärzte, Spezialärzte und Physiotherapeuten - zum Zweck der Koordination der medizinischen Versorgung zusammenschliessen. Dank besserer Koordination sollen die Behandlungsprozesse optimiert, die Behandlungsqualität verbessert und das Kostenwachstum gebremst werden.
Damit Managed Care im Parlament überhaupt eine Chance hat, haben die Gesundheitspolitiker eine Vorlage ausgearbeitet, die sowohl von den Krankenkassen als auch von den Ärzten und Patienten Konzessionen verlangt.
Kompromiss gefährdet
Vergeblich warnten vor allem linke Ständeräte davor, von der Angebotspflicht abzusehen. Ohne Angebotszwang würden zahlreiche Versicherte gezwungen, einen höheren Selbstbehalt zu akzeptieren, da ihre Krankenkasse kein Ärztenetzwerk anbietet, sagte Liliane Maury-Pasquier (SG/GE). Betroffen wären insbesondere Menschen in Randregionen.
Damit die Vorlage erfolg haben könne, müssten die Versicherer mindestens ein Managed-Care-Modell anbieten. Werde der Angebotszwang herausgebrochen, sei das Geschäft gefährdet.
Denn damit sinke auch die Bereitschaft der Versicherten, ihren Beitrag an die Vorlage zu leisten. Sie sollen nämlich über einen differenzierten Selbstbehalt dazu animiert werden, sich einem Ärztenetzwerk anzuschliessen. Wer seine Wahlfreiheit des Arztes nicht einschränkt, soll einen höheren Selbstbehalt bezahlen.