Die Bonität des hoch verschuldeten Euro-Landes könnte um eine oder zwei Noten gesenkt werden, teilte die Ratingagentur am Dienstag mit. Derzeit verfügt Portugal mit «A1» über die fünfthöchste Ratingnote.
Moody's sorgt sich um die Wachstumssaussichten des südwesteuropäischen Landes, das ein strenges Sparprogramm aufgelegt hat und von einigen bereits als Kandidat für den Euro-Rettungsschirm gehandelt wird.
Zweifel
Die Bonitätswächter hegen Zweifel, ob sich das Land künftig an den Kapitalmärkten zu einem vertretbaren Preis refinanzieren kann. Die Zahlungsfähigkeit stehe aber nicht zur Debatte.
Erst am vergangenen Freitag hatte Moody's die Kreditwürdigkeit Irlands um gleich fünf Noten auf «Baa1» reduziert. Das sind nur noch zwei Stufen über Ramschniveau.
Der Euro wird immer billiger. /


Zuvor hatte Moody's Spanien und Griechenland mit einer Herabstufung ihrer Ratings gedroht.
Der Euro gab nach der Mitteilung zu Portugal weiter nach. Zum Franken sank die Gemeinschaftswährung erstmals unter 1.26 Franken. Um 17 Uhr notierte er im Devisenhandel bei 1.2580.
China bekräftigt Unterstützung
Gegen die Euroschwäche half auch nicht, dass Chinas Vize-Premierminister Wang Qishan die Unterstützung seines Landes für Massnahmen der EU und des Internationalen Währungsfonds (IWF) zur Rettung der europäischen Gemeinschaftswährung bekräftigte.
Handelsminister Chen Deming äusserte sich vorsichtiger: China als Land mit den grössten Devisenreserven der Welt werde aufmerksam verfolgen, «ob Europas Konsens in der Schuldenkrise und bei der Risiko-Prävention sich in praktisches Handeln umwandeln lassen».
Gesucht als harte Währung blieb der Franken. Auch der Dollar wurde gegenüber der Schweizer Währung immer schwächer. Gegen 17 Uhr notierte der Greenback bei 0.9560 Franken, nur noch rund 1 Rappen über dem Allzeittief vom März 2008.