Analysten sehen die Franken-Stärke als «klares Zeichen für die Kapitalflucht von europäischen Anlegern». Die Schweizerische Nationalbank SNB dürfte sich mit Devisenmarktinterventionen zurückhalten, heisst es weiter. Diese Versuche seien in der Vergangenheit häufig gescheitert. Zudem herrsche weiter Unsicherheit aufgrund der Staatsschuldenkrise in der Eurozone.
Die Gemeinschaftswährung ist erstmals am Mittwochvormittag unter die Marke von 1.25 Franken gefallen und hat am Nachmittag weiter nachgegeben. Vor einem Jahr hatte ein Euro noch knapp 1.50 Franken gekostet. Zum Dollar hat sich der Euro nicht über der Marke von 1.31 US-Dollar gehalten.
Viele Marktteilnehmer flüchten offenbar in den Franken. /


Die Gemeinschaftswährung kostete am späten Nachmittag 1,3086 Dollar.
Zugleich tendierte der Dollar am Mittwoch zeitweise auf einem Zwei-Monats-Tief von 0.9514 Franken.
«Ausgestaltung des Rettungsschirms entscheidend»
Bereits am Dienstag hatten Nachrichten zum Thema Schuldenkrise für Bewegung an den Devisenmärkten gesorgt. So hat die Rating-Agentur Fitch am Dienstagabend angekündigt, ihre langfristigen Bonitätsnote für das hoch verschuldete Griechenland zu überprüfen.
Die Agentur sieht eine «erhöhte Wahrscheinlichkeit» für eine Abstufung. Derzeit bewertet Fitch Griechenlands mit «BBB-», der niedrigsten Stufe im Bereich der soliden Finanzanlagen. Zuvor hatte Moody's mitgeteilt, die Bewertung portugiesischer Staatsanleihen auf eine Abstufung zu überprüfen.
«Die Schuldenkrise in der Eurozone bleibt wohl auch über den Jahreswechsel hinaus das bestimmende Thema», sagte ein Devisenexperte. Entscheidend bleibe die Ausgestaltung des Rettungsschirms in Europa über das Jahr 2013 hinaus. Die Unsicherheit darüber sei derzeit der entscheidende Belastungsfaktor für den Euro. Berichte über mögliche Staatsanleihekäufe Chinas in Portugal hätten den Euro tendenziell etwas gestützt.