Der 62-jährige Daley war von 1997 bis 2000 Minister in der Regierung von Präsident Bill Clinton und später ein Topmanager bei der Grossbank J.P. Morgan Chase. Damals half er unter anderem, das umstrittene Nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA) im Kongress durchzubringen.
Daley gilt als pressefreundlich und offen, hat gute Verbindungen zu Unternehmen und könnte nach Experteneinschätzung eine mächtige Verbindungsperson zwischen dem Weissen Haus und der Wirtschaft werden.
William Daley verdankt sein neues Amt seinem Bruder: Richard Daley ist seit 1989 Bürgermeister von Chicago, tritt aber bei der Wahl im April nicht mehr an. Hoffnung auf den Posten macht sich Rahm Emanuel, bis Oktober Präsident Barack Obamas Stabschef - genau dessen Job übernimmt jetzt William Daley.
Auch bei der Wahl des Nachfolgers von Lawrence Summers als Chef des Nationalen Wirtschaftsrates (National Economic Council) setzt Obama anscheinend auf Erfahrung. Gene Sperling, den er voraussichtlich am Freitag auf den Posten setzen wird, hatte dieses Amt bereits unter Clinton inne.
William Daley. /

Neuer Sprecher gesucht
Obama sieht sich auch nach einem neuen Sprecher um: Der 39-jährige Robert Gibbs wird zum Februar ausscheiden. Gibbs gilt als enger Vertrauter Obamas. er wird ihm in Zukunft als Berater von aussen zur Seite stehen. Als Nachfolger von Gibbs in der Funktion des Sprechers wird dessen Vize Bill Burton gehandelt.
Auch David Axelrod, Top-Berater Obamas, wird in Kürze das Weisse Haus verlassen. Axelrod werde die Kampagne für die Präsidentenwahl 2012 vorbereiten, heisst es.
Zudem steht demnächst die Frage an, wer Verteidigungsminister Robert Gates ablöst. Gates hatte schon unter Präsident George W. Bush als Pentagon-Chef gedient - und stets klargemacht, dass er zur Mitte von Obamas Amtszeit ausscheiden wolle.