In Koblenz, wo die Mosel am Deutschen Eck in den Rhein fliesst, war die Hochwasserlage kritisch. Laut Hochwassermeldezentrum lag der Rheinpegel am Mittag bei 5,97 Metern. Die Feuerwehr begann mit dem Bau von Stegen.
Für die Nacht zum Dienstag, wenn die Scheitelwellen von Mosel und Rhein in Koblenz eintreffen, werden in der drittgrössten Stadt von Rheinland-Pfalz Wasserstände von 7,50 Metern bis 8,00 Metern erwartet.
In Zell schwappten die Moselfluten über den Hochwasserdamm in die Stadt. Dort waren bereits am Freitag Geschäfte und Wohnhäuser geräumt worden, wie der Bürgermeister mitteilte.
Ebenfalls bereits am Freitag war der Schiffsverkehr auf Neckar und Mosel eingestellt worden. Auch auf Abschnitten des Rheins drohte der Stopp.
Auch in Köln verschärfte sich die Hochwasserlage. Hubtore wurden hochgefahren und mobile Schutzwände aufgebaut. Am Samstagvormittag stand das Wasser bei 6,70 Metern, der Rhein stieg zeitweise um etwa 10 Zentimeter pro Stunde.
Kritische Lage an der Oder
Im Nordosten Deutschlands war die Lage ebenfalls kritisch: Im Bundesland Brandenburg schwollen am Samstag fast alle Flüsse stark an. Am bedrohlichsten blieb die Lage an der Oder. Eisbrecher versuchten, sich einen Weg flussaufwärts zu bahnen, um den Abfluss der Wassermassen Richtung Ostsee zu erleichtern.
Auch in anderen Bundesländern wurde die Entwicklung des Hochwassers genauestens beobachtet. So stiegen beispielsweise in Hessen nach Behördenangaben die Wasserstände an Rhein und Main weiter an und könnten am Sonntag erste Meldestufen überschreiten.
Das Hochwasser war durch den Regen und das Tauwetter der vergangenen Tage ausgelöst worden. Der Deutsche Wetterdienst kündigte an, dass es am Sonntag in einem Streifen von Südwesten bis nach Nordosten länger anhaltend regnen werde.