Kurzfristig sollen die Menschen in Zelten unterkommen, für die kommenden Monate sind sichere und bezahlbare Unterkünfte in der Region geplant. Der Bürgermeister der schwer betroffenen Stadt Teresópolis, Jorge Mario Sedlacek, erklärte am Sonntag, es würden mehr als 2000 Zelte geliefert.
In jedem könnten bis zu zehn Menschen leben. Die Zelte sollten als Übergangslösung für bis zu sechs Monate dienen. Ein örtliches Unternehmen bot ein Grundstück an, auf dem die Zelte errichtet werden sollen. Die Arbeiten hätten bereits begonnen, sagte Sedlacek.
Brasilien kämpft mit den Folgen der Katastrophen. /


In Teresópolis sind mehr als 3000 Menschen obdachlos.
Experten warnen vor der Ausbreitung ansteckender Krankheiten. Die Gesundheitsbehörden verteilten tausende Impfdosen gegen Tetanus und die ansteckende Atemwegserkrankung Diphtherie.
Nach einer Bilanz des Zivilschutzes vom Sonntagabend wurden nach den Erdrutschen und Schlammlawinen bislang mindestens 640 Leichen aus Trümmern und Schlammmassen geborgen. In der Stadt Nova Friburgo wurde mit 294 Toten die höchste Opferzahl registriert, in Teresópolis starben mindestens 271 Menschen.
Risikogebiete sollen gesichert werden
Bereits vor der Katastrophe hatte die Stadt um Unterstützung durch die Regierung gebeten, um sicheren Wohnraum anbieten zu können. Seitdem wurden nach Angaben des Bürgermeisters umgerechnet fast 70 Millionen Franken für Teresópolis bewilligt. Sie sollen nicht nur für neue Häuser eingesetzt werden, sondern auch dafür, Risikogebiete zu identifizieren und zu sichern.
Schweizer Hilfe
Für die Opfer in den Favelas der betroffenen Städte sprach Caritas Schweiz einen Nothilfe-Beitrag von 50'000 Franken. Die Organisation besorge damit lebensnotwendige Güter für die Opfer, teilte Caritas mit. Es seien dies in erster Linie Lebensmittel, sauberes Trinkwasser, Hygieneartikel wie Seifen und Toilettenpapier, Decken und Kleider.