Laut der Nachrichten-Website G1 kamen in der Stadt Nova Friburgo 225 Menschen ums Leben, in Teresópolis waren es demnach 223 Tote, in Petrópolis 39 und in Sumidouro mindestens 19 Opfer. Zuvor hatten Medien von mindestens 480 Toten berichtet.
Besonders schwer betroffen ist das bergige Gebiet nördlich von Rio de Janeiro, ein begehrtes Ausflugsziel. Ganze Viertel in Nova Friburgo, Teresópolis und Petrópolis wurden durch Flüsse aus Schlamm und Gesteinsbrocken weggeschwemmt. Die Behörden rechneten mit weiteren Toten, da viele abgeschiedene Gebiete erst allmählich von den Rettungskräften erreicht werden konnten.
Präsidentin Roussef besucht Krisenregion
Tausende Überlebende fanden in Notaufnahmelagern Unterschlupf. Kirchen und Polizeiwachen wurden zu Leichenhäusern umfunktioniert, in der warmen Luft stand der Geruch von verwesenden Leichen. Davor spielten sich dramatische Szenen ab, während Angehörige nach Vermissten suchten.
Präsidentin Dilma Rousseff flog mit dem Helikopter über das Gebiet und ging anschliessend zu Fuss durch einige Regionen.
Mindestens 506 Menschen seien durch die Regenfälle und Erdrutsche ums Leben gekommen. (Archivbild) /


Die Präsidentin, die erst seit Anfang des Jahres im Amt ist, zeigte sich schockiert und versprach «starke Massnahmen» der Regierung.
Diese stellte bislang umgerechnet knapp 440 Millionen Franken Soforthilfe zur Verfügung. Das Gesundheitsministerium kündigte zudem an, für die Region würden sieben Tonnen medizinisches Material zur Verfügung gestellt.
Frau aus Fluten gerettet
Die teils spektakuläre Rettung einzelner Menschen gab aber auch immer wieder Anlass zur Hoffnung. Die Nachrichtensender zeigten am Donnerstag die Bilder einer Frau, die mit ihrem Hund im Arm auf dem Dach ihres Hauses sitzt, das von den Wassermassen mitgerissen wird.
Nachbarn aus einem höher gelegenen Haus werfen ihr ein Seil zu, an dem sie sich hochziehen kann. Sie verschwindet kurz in den reissenden Fluten, taucht dann aber wieder auf und wird von den Nachbarn gerettet. Ihr Hund überlebte allerdings nicht.
Für die kommenden Tage sagten die Meteorologen weitere Regenfälle vorher.