Diejenigen, die die Gräueltat verübt hätten, hätten gehofft, dass der Anschlag Russland in Knie zwingen werde und der Präsident Russlands nicht zum WEF kommen werde.
«Aus diesem Grund wurde Ort und Zeitpunkt des Anschlags auf den Flughafen Domodedowo gewählt. Aber sie haben sich verrechnet», sagte Medwedew: «Russland ist sich seiner Verantwortung bewusst.»
Die Globalisierung sei der Treiber der Wirtschaft. Sie habe aber auch die Gefahren in ganzen Welt verstärkt. Extremisten, Drogen- und Waffenhändler sowie Terroristen nutzten die Möglichkeiten der neuen Kommunikationsmedien. Kein Staat der Welt sei heute vor Anschlägen sicher.
Das WEF finde zu einem Zeitpunkt statt, wo viele bereit seien, die Krise als beendet anzusehen, sagte Medwedew: «Aber so einfach ist es nicht. Wir haben nur einen Teil der Symptome bewältigt.» So sei beispielsweise noch kein neues Wachstumsmodell für die Wirtschaft gefunden.
«Wachstumsmodell gesucht»: Dmitri Medwedew. /


Auch die Naturkatastrophen wie die Hitzewelle in Russland oder das jüngste Schneechaos zeigten die Verletzlichkeit menschlicher Macht und Handelns in der modernen Zivilisation. Medwedew schlug unter anderem ein Frühwarnsystem für die Erkennung von Risiken vor. Zudem forderte er eine grössere Rolle der Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer G20.
Calmy-Rey fordert neue internationale Führung
Die Schweizer Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey hat in ihrer Eröffnungsrede am 41. Weltwirtschaftsforum zu verstärkter internationaler Zusammenarbeit aufgerufen. Es brauche neue Gremien, die gerechte Lösungen für die Welt erarbeiteten, sagte Calmy-Rey in Davos.
Calmy-Rey will Rat für Nachhaltigkeit
Die Bundespräsidentin sprach sich etwa für die Schaffung eines Rats für Nachhaltigkeit innerhalb der Vereinten Nationen aus. «Die Staaten denken zu stark in nationalen Grenzen», erklärte Calmy-Rey am Mittwoch vor den Teilnehmern des WEF.
WEF-Gründer Klaus Schwab beschwörte ein weiteres Mal den «Geist von Davos». Er rief die Teilnehmer des Forums auf, globale Lösungen an die Hand zu nehmen und sich von «konstruktivem Optimismus» leiten zu lassen.