fkl / Quelle: news.ch / Montag, 31. Januar 2011 / 15:27 h
Die SP lancierte heute die Volksinitiative für eine öffentliche Krankenkasse. Das Übel hoher Prämien sei mit der Einheitskasse aber nicht bei der Wurzel gepackt, schreibt die FDP in ihrer Medienmitteilung.
Die Einheitskasse richte sich gegen administrative Kosten, obwohl dieser Kostenpunkt in den letzten Jahren abgenommen hat, nämlich um 46 Millionen zwischen 2008 und 2009.
Zudem werde der Wettbewerb und die Eigenverantwortung zerstört. Alle freiwilligen Prämienmodelle, wie die Wahl der Franchise, sowie alternative Versicherungsmodelle, würden wegfallen und noch höhere Prämien wären die Folge.
Es gäbe kein geeigneteres Mittel als eine Einheitskasse, um Rationierungen und eine Zwei-Klassen-Medizin zu bewirken, wie Erfahrungen im Ausland eindrücklich zeigten.
Aspirin bei Lungenentzündung
Statt der Einheitskasse setzt die FDP auf die Managed Care-Vorlage, welche laut FDP das klar grösste Sparpotential habe.
Felix Gutzwiller und Ignazio Cassis wollen die Managed-Care-Vorlage durchbringen. /


Die FDP wirft den «S-Parteien» zudem Wahlkampftaktik vor: SP und SVP seien aufgefordert, wirksame Massnahmen nicht aus Wahlkampftaktik zu blockieren, wie sie es beim Massnahmenpaket zur Eindämmung der Kostenentwicklung in einer unheiligen Allianz getan haben.
Die beiden FDP-Parlamentarier Felix Gutzwiller und Ignazio Cassis (beides Ärzte) sprachen sich deutlich dagegen aus. Gutzwiller: „Eine Einheitskasse packt das Übel nicht bei der Wurzel, sondern führt sogar zu noch höheren Prämien, weil sie den Wettbewerb zerstört. Statt dieser Wahlkampfaktion müsste die SP der Managed Care-Vorlage zur Annahme verhelfen, wo tatsächliche Verbesserungen des Gesundheitswesens möglich sind.“
Ignazio Cassis zog den Vergleich zur Medizin: „Die Einheitskasse ist wie Aspirin bei Lungenentzündung: Sie heilt die Krankheit nicht! Da sie aber vielleicht die Symptome mildert, verzögert sie nur die Heilung und verschlechtert somit die Prognose. Zur Heilung braucht es Antibiotika – also strukturelle Reformen wie die neue Spitalfinanzierung und Managed-Care. Alles andere ist nur teure Kosmetik.“