David Nägeli / Quelle: news.ch / Dienstag, 1. Februar 2011 / 10:45 h
Diese Zahlen wurden mithilfe von vier Studien erhoben und nahmen ebenfalls rücksicht auf verschiedene Bearbeitungs- und Erfassungsmethoden der Kantone. 49 Prozent wirken vorallem hoch, da das Eidsgenössische Justiz- und Polizeidepartement bisher (gestützt auf Kriminalstatistiken) eine tiefe Zahl von nur 9 Prozent erwähnte.
Thomas Reisch ist Leiter Schwerpunkt Psychotherapie an der Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie Bern und stellt diverse, bisher nicht verbreitete Fakten fest. Eine der Studien untersuchte die Altersverteilung bei Schusswaffensuiziden. Lebensmüde Männer in der mittleren Altersklasse bevorzugten Nicht-Armeewaffen, während jüngere, kürzlich vom Militär entlassene Lebensmüde und ältere Generationen die Armeewaffen bevorzugen.
Einführung der Armee XXI senkte Schusswaffensuizide
Die Armee XXI war ein gross angelegtes Reformprojekt, dass die Schweizer Armee an eine neue, verminderte Bedrohungslage anpassen sollte. Dabei wurden neben logistischen Umstellungen auch die Zahl der aktiven Truppen sowie der effektive Armeewaffenbestand reduziert.
Armeewaffen dienen oft als Hilfsmittel für Suizid. /


Das publizierte Faktenblatt weisst nun erstmals eine direkte Verbindung zwischen der Reduzierung des Waffenbestandes und einer schrumpfenden Schusswaffensuizidrate her.
Jedoch ist die, im Vergleich zum Ausland hohe, Suizidrate der Schweiz bereits seit einigen Jahren am sinken. Ob hier Zusammenhänge bestehen oder nicht, mag sich streiten lassen.
40 Prozent bewahren Armeewaffe «nicht sicher» auf
Das Eidg. Departements für Verteidigung liess die Bürger 2008 für eine Studie nach der Sicherheit des Aufbewahrungsortes ihrer Armeewaffen eigene Angaben machen. Während nur 40 Prozent die Waffe als «sicher aufbewahrt» betrachteten, so befindet sie sich bei gleich vielen Besitzern an einem «nicht sicheren» Standort.
Armeewaffen machen kleinen Anteil an Morden aus
Gemäss einer vom Nationalfonds unterstützten Studie werden Schusswaffen bei 36 Prozent der vollendeten Tötungsdelikten eingesetzt. Der Anteil der Armeewaffen beträgt hier 16 Prozent bei den «gewöhnlichen (Strassen-) Morden», aber 36 Prozent bei Familienmorden.