«Die Enthüllungen über geheime Gefängnisse im Herzen Bagdads untergraben die Versprechungen der irakischen Regierung, die Rechtsstaatlichkeit achten zu wollen,» sagte Joe Stork, stellvertretender Direktor der Vertretung von Human Rights Watch im Nahen Osten.
Die Regierung müsse diese Orte schliessen oder sie der Kontrolle des Justizsystems unterstellen. Ausserdem müssten die Haftbedingungen verbessert und begangene Folterungen geahndet werden, erklärte er.
Die geheimen Gefängnisse sollen unter Aufsicht der 56.
Der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki. /


Brigade, die auch als «Bagdad-Brigade» bekannt ist, und der Anti-Terror-Einheit stehen, wie Human Rights Watch unter Berufung auf Interviews und vertraulichen Regierungsakten mitteilte. Diese unterstehen beide Al-Maliki.
Erstmals konkrete Vorwürfe
Waren bereits in der Vergangenheit ähnliche Vorwürfe laut geworden, belegt das Gutachten nun konkrete Fälle systematischer Gewalt, die sich trotz Reformversprechungen erst kürzlich zugetragen haben sollen.
Demnach berichteten Insassen einer Haftanstalt namens Camp Honor von Folterungen während Verhören und von Zellen, die «so überfüllt gewesen seien, dass man sich beim Stehen und Liegen habe abwechseln müssen.»
Ein ranghoher Vertreter des Justizministeriums wies den Bericht zurück. «Die Gefängnisse stehen unter Kontrolle des Justizministeriums,» sagte Busho Ibrahim der Nachrichtenagentur AP. «Es ist unmöglich, dass in unseren Gefängnissen gefoltert wird.»