Am afghanischen Neujahrstag will Karsai bekanntgeben, wo afghanische Sicherheitskräfte mit der Übernahme der Kontrolle beginnen werden. Die Übernahme der Sicherheitsverantwortung durch die Afghanen gilt als Voraussetzung für den Abzug der heute rund 150'000 ausländischen Soldaten.
Bis Ende 2014 will Karsai die Sicherheitsveranwortung im ganzen Land übernommen haben. Dieses Ziel bekräftigte der afghanische Präsident in München.
Er fügte hinzu, auch die Arbeit der Regionalen Wiederaufbauteams (PRT) der Internationalen Schutztruppe ISAF könnte schon bald unter afghanische Hoheit gestellt werden. «Wir sollten mehr Lasten auf unsere Schultern nehmen», erklärte Karsai an der Sicherheitskonferenz.
Korruption bleibt ein Problem
Verhalten kritisch äusserte sich Karsai zur internationalen Unterstützung, die einen «leichten Flickenteppich der Hilfen» hinterlassen habe.
Um die Lebensbedingungen im ganzen Land zu verbessern, werde eine zentrale Führung gebraucht. Dazu müsse die Kabuler Regierung mehr Zugriff auf die Gelder bekommen, um gezielt Investitionen wie in die Bildung vornehmen zu können.
Hamid Karsai /


Karsai räumte ein, dass nach wie vor Korruption ein Problem sei. Doch gehe die afghanische Regierung dagegen gezielt vor. Mittlerweile gebe es eine erste «Vernetzung» zur Korruptionsbekämpfung.
Vor diesem Hintergrund könne er die internationale Gemeinschaft nur ermuntern, sich jetzt auch wirtschaftlich in Afghanistan zu engagieren.
Hilfe geht weiter
Der deutsche Aussenminister Guido Westerwelle sicherte Afghanistan zu, auch nach 2014 weiter Hilfe zu leisten. «Sie wird anders aussehen als heute», sagte Westerwelle an der Münchner Konferenz. Die Hilfe werde «ziviler» und «politischer» sein als heute.
Westerwelle zeigte sich sehr zufrieden mit dem Aufbau von Polizei und Armee in Afghanistan. «Die Ausbildung von Soldatinnen und Soldaten, Polizistinnen und Polizisten läuft schneller als erwartet», sagte er. Das sei ein erster Erfolg.