«Arbeitsklima ist nicht nur Angelegenheit des Managers, sondern hängt besonders vom Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Hierarchieebenen ab. Es wäre oft hilfreich, diesen Punkt mehr zu beachten», so der Experte im pressetext-Interview.
Interaktion kommt vor Führung
Grundlage der Aussagen ist eine Studie unter 200 Angestellten am Arlanda-Flughafen in Stockholm. Den Unternehmenschefs komme zwar eine wichtige Funktion für die Jobzufriedenheit des Einzelnen zu, noch wichtiger sei jedoch, wie die Interaktion mit den Angestellten verläuft, so das Ergebnis. Häufig werde darauf vergessen, dass Mitarbeiter die Situation eines Managers mitbestimmen. «Wer sich nur auf den Manager konzentriert, ist blind für das Mitwirken der Belegschaft - und verspielt damit viel Potenzial», betont Bertlett.
Muss die Führungsrolle von Managern neu überdacht werden? /


Der erfolgreichste Weg für ein Unternehmen sei in vielen Fällen jener, der die übliche Top-Down-Perspektive des Managements ausweitet, so das Credo des Psychologen. «Es kommt stets darauf an, was man erreichen will. Werden Probleme auf operationaler Ebene gelöst, hilft das vor allem, dass Kommunikations- und Entscheidungswege kürzer werden. Dadurch können sich Manager mehr auf ihre Hauptaufgabe der strategischen Führung des Unternehmens konzentrieren.»
Informelle Führerschaft
Das beste Arbeitsklima sei dort zu finden, wo Chef und Belegschaft interagieren und Mitarbeiter Bedingungen vorfinden, um sich selbst und einander zu koordinieren. «Ein guter Manager trainiert seine Mitarbeiter und ermuntert sie zu informeller Führerschaft. Das geht etwa, indem er an jene delegiert, die von sich aus Einsatz zeigen und mehr Verantwortung übernehmen wollen», so Bertlett.