Es werde «kein Ende des Regimes» und keinen sofortigen Abgang von Präsident Hosni Mubaraks geben, wurde der Vizepräsident von der amtlichen Nachrichtenagentur MENA bei einem Treffen mit Medienvertretern zitiert. Die seit 16 Tagen andauernde Krise müsse sobald wie möglich beendet werden.
Die Regierung wolle die Forderungen der Demonstranten nach demokratischen Reformen über einen Dialog lösen und nicht die Polizei gegen «die ägyptische Gesellschaft» einsetzen.
Erneut hatten zuvor in Kairo mehrere Hunderttausend Menschen für ein Ende des Mubarak-Regimes demonstriert. «Wir werden unsere Forderung nach einer Absetzung des Regimes nicht aufgeben», versprach dabei der junge Google-Manager Wael Ghonim, der 12 Tage in Haft sass, ohne dass seine Angehörigen über sein Schicksal informiert wurden.
Emotionales Interview
Wie es ihm in dieser Zeit erging, erzählte der 30-Jährige wenige Stunden nach seiner Freilassung am Montag in einem emotionalen Fernsehinterview.
Wael Ghonim. /


Viele Ägypter sahen es und schlossen sich daraufhin erstmals der Protestbewegung an.
Eine Facebook-Seite mit dem Titel «Ich beauftrage Wael Ghonim im Namen der ägyptischen Revolutionäre zu sprechen» fand nach Ghonims Freilassung regen Zulauf. 20 Stunden nach Ausstrahlung des Fernsehinterviews mit dem Marketing-Manager waren ihr bereits 130'000 Menschen beigetreten.
Auch der internationale Druck auf die ägyptische Regierung, die versprochenen Reformen bald umzusetzen, nimmt weiter zu. So sagte UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon am Dienstag nach einer Unterredung im Sicherheitsrat in New York, der Wandel in dem arabischen Land müsse kommen, «je früher, desto besser».
US-Vizepräsident Joe Biden forderte von seinem Amtskollegen Suleiman in einem Telefonat «sofortige Taten». Gemeinsam mit der Opposition müsse eine Strategie für einen geordneten Übergang zur Demokratie entwickelt werden.