Auch an seinem Stiefsohn soll er sich vergangen haben, berichtete die Koblenzer «Rhein-Zeitung» am Donnerstag. Die Anwältin der heute 28-jährigen Stieftochter bestätigte den Bericht.
Ein Sprecher des Landgerichts Koblenz sagte, der Mann stehe von kommenden Dienstag an wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern vor Gericht. Der Angeklagte bestreitet nach Angaben seines Verteidigers die Vorwürfe.
Missbrauch dauerte über 20 Jahre
Er soll von Herbst 1987 bis Sommer 2010 zwei seiner Stiefkinder sowie seine heute 18-jährige Tochter sexuell missbraucht haben. Zudem soll er die beiden Mädchen zu zwei Männern gebracht haben, die sexuelle Handlungen an ihnen vorgenommen haben. Wie alt die Kinder während der mutmasslichen Taten waren, wollte der Gerichtssprecher nicht sagen.
Der Prozess ist bis Ende Monat angesetzt. Die Anklage fordert Sicherungsverwahrung für den Mann.
Gefängniszelle (Symbolbild). /


Dieser sitzt seit dem 10. August in Untersuchungshaft. Aus Rücksicht auf die Opfer habe man sich dazu entschieden, zunächst nicht an die Öffentlichkeit zu gehen, sagte der Sprecher.
Mit der Adoptivtochter zeugte er nach Angaben der Nebenklage-Anwältin zwischen 1999 und 2009 acht Kinder. Das erste Kind, ein Junge, starb kurz nach der Geburt an plötzlichem Kindstod.
DNA-Gutachten belegt Vaterschaft
Nach Angaben des Gerichts liegt ein DNA-Gutachten vor, das die Wahrscheinlichkeit einer Vaterschaft des Angeklagten der sieben überlebenden Kinder mit 99,99 Prozent angibt.
Wie die Anwältin der Stieftochter der Nachrichtenagentur dpa weiter sagte, konnte die Polizei den Mann festnehmen, nachdem die Stieftochter einen an den Vater gerichteten Abschiedsbrief seiner eigenen Tochter gefunden und an das Jugendamt weitergeleitet hatte. Die junge Frau wollte ausziehen und vorher noch einige Dinge loswerden. Die Familie lebt mitten in einem kleinen Dorf.