Die Schiffe stünden auch nicht auf der Warteliste, hiess es am Donnerstag. Der israelische Aussenminister Avigdor Lieberman hatte am Vortag in Jerusalem behauptet, der Iran würde zwei Kriegsschiffe ins Mittelmeer entsenden, um damit Israel zu «provozieren».
Um welche Schiffe es sich handelt, war unbekannt. Im Januar hatten iranische Medien berichtet, eine Fregatte und ein Versorger seien mit Kadetten an Bord zur Ausbildung ins Mittelmeer aufgebrochen.
Auch bei den zuständigen ägyptischen Behörden lagen am Donnerstag keine näheren Erkenntnisse vor. Die Kanalverwaltung erklärte, die Regierung in Kairo habe ihr noch nicht mitgeteilt, dass die Passage erlaubt sei. Jede Durchfahrt eines Militärschiffes durch den strategisch äusserst wichtigen Suez-Kanal muss vom Aussen- und vom Verteidigungsministerium in Kairo genehmigt werden.
Einfahrt in den Suezkanal bei Port Said. /

Verwirrung
Aus Teheran verlautete dagegen, dass die bevorstehende Fahrt der beiden Schiffe durch den Suezkanal bei den ägyptischen Behörden auf keine Probleme gestossen sei. Der Nachrichtenkanal Press TV zitierte dazu namentlich nicht genannte iranische Marine-Offiziere.
Ein Vertreter der ägyptischen Kanalbehörde, der anonym bleiben wollte, sagte dagegen, die zunächst erteilte Durchfahrterlaubnis sei annulliert worden.
Konkrete Hinweise, dass die Kriegsschiffe bereits Kurs auf den Suezkanal genommen hätten, lagen bislang keine vor. Der arabische Fernsehsender Al-Arabija meldete, Ägypten habe die Schiffe an der Durchfahrt durch den Kanal «gehindert». Offiziell wurde das in Kairo bislang nicht bestätigt.
Gefürchteter Iran
Nach dem Rücktritt des ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak, eines Verbündeten des Westens, regte sich in Israel die Befürchtung, dass es einen wichtigen Partner in der Region verlieren könnte. Der Militärrat, der die Regierung von Mubarak übernahm, bekräftigte jedoch, den Friedensvertrag Ägyptens mit Israel aus dem Jahr 1979 weiter respektieren zu wollen.