Zu seiner Beisetzung zogen allerdings zehntausende Regierungsanhänger auf. Als Antwort auf die Proteste der Reformer will die Regierung am Freitag massenhaft Anhänger mobilisieren. Bei Kundgebungen sollen sie insbesondere ihre Stimme gegen die Oppositionsführer Mir Hussein Mussawi und Mehdi Karrubi erheben.
Die Bewohner der Hauptstadt sollten «ihre Wut und ihren Hass» gegen deren «abscheuliche Verbrechen» zum Ausdruck bringen, hiess es. Auch das staatliche Fernsehen widmete einen Grossteil seiner Nachrichtenprogramme der Kampagne gegen die Reformer.
Mehr als 200 Abgeordnete hatten bereits am Dienstag im iranischen Parlament die Todesstrafe für die Oppositionsführer gefordert. Sie hätten die jüngsten Proteste mit Hilfe westlicher Länder organisiert, warfen die aufgebrachten Parlamentarier ihnen vor.
Mussawi und Karrubi wiesen dies am Mittwoch zurück. Sie stehen derzeit unter Hausarrest.
Mehdi Karrubi ist bereit «jeden Preis» für Veränderungen zu zahlen. /


Anhänger des Regimes zogen am Mittwoch vor ein Justizgebäude im Zentrum Teherans und forderten die sofortige Verhaftung und Hinrichtung der Oppositionsführer.
Staatsanwalt droht mit Strafen
Der iranische Generalstaatsanwalt Gholam-Hussein Mohseni-Edschehei sagte der Nachrichtenagentur Mehr, Mussawi und Karrubi würden bestraft. Karrubi betonte, er wolle seinen Kampf für demokratischen Wandel ungeachtet der Todesdrohungen fortsetzen.
Er sei bereit, «jeden Preis zu zahlen», um politische und soziale Veränderungen in seinem Land herbeizuführen. Über den Verbleib von Mussawi und dessen Ehefrau Sahra Rahnavard gab es nach Angaben der Opposition am Nachmittag seit 48 Stunden keine Informationen mehr.
Die Töchter des Paares zeigten sich angesichts der jüngsten Todesdrohungen gegen Mussawi äusserst beunruhigt.
Zusammenstösse zwischen Regimetreuen und Opposition
Zwischen Befürwortern und Gegnern der iranischen Regierung war es am Mittwoch in Teheran erneut zu Zusammenstössen gekommen. Bereits am Montag waren Tausende Iraner auf die Strasse gegangen, um die Protestbewegungen in Tunesien und Ägypten zu unterstützen.
Da es den ausländischen Medien verboten ist, direkt von Protestveranstaltungen zu berichten, werden Informationen über Internetseiten und Augenzeugenberichte verbreitet, die nicht vollständig überprüft werden können.
Regierungstreue Abgeordnete hatten am Dienstag in einer öffentlichen Parlamentssitzung gefordert, Karrubi und Mussawi wegen der Proteste vom Vortag zu verurteilen.