«Tod Mussawi, Tod Karubi» riefen die Demonstranten vor dem Freitagsgebet und forderten deren Hinrichtung. Später sollten Medienberichten zufolge auch hohe Geistliche zu den Demonstranten vor der Hochschule stossen.
In seiner Freitagspredigt forderte der Geistliche Ahmed Dschanati, Chef des mächtigen Wächterrats, die völlige Isolation Mussawis und Karubis. Dschanati brandmarkte beide als «Diener Amerikas» und rief «schämt euch».
Von der Aussenwelt abschneiden
Die Justiz müsse den beiden Politikern alle Kontaktwege abschneiden, ihr Telefon und Internet abgestellt werden, «sie müssen in ihren Häusern gefangen gehalten werden».
Mir-Hossein Mussawi (links) und Mehdi Karubi, die beiden iranischen Oppositionsführer. /


Beide Oppositionsführer stehen bereits seit Tagen unter Hausarrest. Der Chef der iranischen Justiz, Ayatollah Sadek Laridschani, kündigte an, dass die Aussenkontakte Mussawis und Karubis weiter eingeschränkt werden sollten.
Im Anschluss an das Freitagsgebet hatte das Regierungslager zu einer Grossdemonstration aufgerufen, um «seinem Hass, seiner Wut und seiner Verachtung» für die «Anführer des Aufruhrs» Ausdruck zu verleihen, wie es in einer am Donnerstag vom Staatsfernsehen verbreiteten Erklärung hiess.
Auch Parlament fordert den Tod
Am Montag hatten tausende Regierungsgegner in der iranischen Hauptstadt Teheran demonstriert, dabei wurden zwei Menschen erschossen. Die Regierung verstärkte seitdem den Druck auf die Opposition.
Während einer Parlamentsdebatte forderten am Dienstag regierungstreue Abgeordnete den Tod des Oppositionsführers und Ex-Regierungschefs Mussawi und von Ex-Parlamentspräsident Karubi.