«Sollte der Neuanlauf erst 2015 beginnen, dann sind weitere Anbieter möglich, etwa der amerikanische Joint Strike Fighter», sagte Gygax den «Zürcher Landzeitungen» vom Freitag. Von dem Kampfflugzeug existiere allerdings erst ein Prototyp. «Im Gespräch ist auch die neue Super Hornet», hielt er fest. Dieses Flugzeug ist das Nachfolgemodell der F/A-18 des US-Herstellers Boeing.
Bisher waren drei Hersteller im Rennen um die Beschaffung neuer Kampfjets für die Schweiz. Um den Auftrag hatten sich der französische Flugzeughersteller Dassault mit dem Rafale, das deutsch-italienisch-spanisch-britische Konsortium EADS mit dem Eurofighter und der schwedische Hersteller Saab mit dem Gripen beworben.
Offerten bis 2015 aktuell halten
Im Sommer entschied der Bundesrat wegen Geldmangels, die Beschaffung neuer Kampfjets hinauszuschieben. Ein Entscheid soll voraussichtlich aber bis 2015 fallen, wie Gygax sagte.
Markus Gygax, Luftwaffenchef, bei einer Pressemitteilung in Bern (Archiv). /


Die bisherige Evaluation der drei Anbieter sei bis dann keinesfalls obsolet, hielt er fest.
«Wir wollen die Offerten der drei bisherigen Kampfjet-Anbieter bis 2015 aktuell halten», sagte der Luftwaffenchef. Die Anbieter müssten nachjustieren und ihre Offerten der Technologie anpassen.
Ursprünglich war das Eidg. Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) davon ausgegangen, mit dem im Rüstungsprogramm vorgesehenen Kredit von 2,2 Milliarden Franken 33 neue Kampfflugzeuge kaufen zu können. Die Zahl neuer Jets wurde in der Folge mehrmals nach unten korrigiert.
Neue Flotte bis 2021 einsatzbereit
Bis Ende 2011 sollen das Verteidigungs- und das Finanzdepartement dem Bundesrat ein Konzept für die Finanzierung unterbreiten. Kann dieser Fahrplan eingehalten werden, wäre die neue Flotte ab 2020 oder 2021 einsatzbereit.
Die 54 Tiger-Kampfjets, die seit 32 Jahren im Einsatz der Armee stehen, sollen gemäss Gygax noch bis 2020 funktionstüchtig sein.