Zu schaffen machten dem Konzern laut Mitteilung vom Mittwoch der harte Winter und das schlechte Wetter, das viele Baustellen lahmlegte, sowie die schwierige Lage einer Reihe von hochverschuldeten Staaten Europas. In Europa und Nordamerika habe die anziehende Konjunktur in der Bauwirtschaft noch wenig Wirkung gezeigt, schreibt Holcim.
Die Impulsprogramme seien nicht überall konsequent umgesetzt worden. Auch drückte eine einmalige Steuerbelastung in Nordamerika aufs Resultat.
Weniger Gewinn in Europa
In Europa tauchte der Umsatz um knapp 11 Prozent, der so genannte betriebliche EBITDA (operative Gewinn vor Abschreibungen und Amortisationen) gar um 15 Prozent. Zwar habe sich die Bauwirtschaft nach einem ausserordentlich harten Winter in Deutschland und Grossbritannien besser erholt als erwartet. Auch die Schweiz blieb robust.
Aber in Süd- und Osteuropa habe die Schuldenkrise den Geschäftsgang gedämpft. Staaten und Private hätten sich mit Investitionen in Bauten zurückgehalten. Die Überkapazitäten in der Baustoffindustrie habe den Wettbewerb verschärft und die Preise sinken lassen.
Holcim muss einen Gewinnrückgang hinnehmen. /


Zusätzlich schlug der schwache Euro aufs Ergebnis.
Die aufstrebenden Länder seien dagegen weitgehend auf Wachstumskurs geblieben. Hohe Ausgaben für Infrastruktur, ein generell erfreuliches Investitionsklima und wachsender Konsum hätten den Volkswirtschaften in Indien, Thailand, Vietnam und auf den Philippinen Auftrieb verliehen. In einigen Staaten hätten indes der Monsun und tropische Stürme zeitweise aufs Geschäft geschlagen.
Erwartungen leicht verfehlt
Unter dem Strich erzielte Holcim mehr Gewinn als die von Analysten im Schnitt prognostizierten 1,064 Mrd. Franken. Trotz des erneuten Gewinnrückgangs lässt Holcim die Dividende unverändert.
Mit 1,50 Fr. pro Aktie liege die Ausschüttungsquote nun über dem Zielband von einem Drittel des Konzerngewinns. Dies zeige das Vertrauen von Verwaltungsrat und Konzernleitung in die weitere Geschäftsentwicklung, hiess es.
Im laufenden Jahr rechnet Holcim mit einer weiteren Erholung der Bauwirtschaft in den Industrieländern und einem Wachstum in den Schwellenländern.