Zur Begründung wurde angegeben, dass bei Yunus' Ernennung zum Generaldirektor die Regeln verletzt worden seien. «Yunus wurde im Jahr 2000 zum Generaldirektor der Grameen Bank ernannt und zwar ohne vorherige Zustimmung der Zentralbank des Landes», erklärte Huq. Diese Zustimmung sei aber in den Gründungsstatuten des Finanzinstituts für Mikrokredite von 1983 so vorgesehen.
Yunus, der 2006 für sein Engagement bei der Armutsbekämpfung in Bangladesch mit dem Friedensnobelpreis geehrt wurde, sah sich in den vergangenen Jahren und zuletzt immer stärkerem politischen Druck ausgesetzt, seinen Posten bei der Bank aufzugeben. Seine Unterstützer sprechen von inszenierten politischen Angriffen, seit sich Yunus 2007 mit Regierungschefin Sheikh Hasina Wajed überworfen hatte.
Muhammad Yunus am WEF 2009. /

Kritik an der Politik
Yunus hatte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP gesagt, die Politik in Bangladesch sei im Wesentlichen eine Angelegenheit von «Macht, um Geld zu machen». Daraufhin wurde er wegen Verleumdung angeklagt. Sheikh Hasina warf dem Ökonomen wiederum wiederholt vor, mit Wucherzinsen bei den Mikrokrediten der Grameen Bank die Armen auszunehmen.
1983 hatte die Regierung in Bangladesch Yunus' Kreditunternehmen per Gesetz zu einer unabhängigen Bank erklärt, nachdem die Grameen Bank bereits zuvor seit Jahren Darlehen an Besitzlose vergeben hatte. Das Institut vergibt Kleinstkredite an die Ärmsten im Land und eröffnet ihnen damit einen Ausweg aus der Misere. Das Konzept wurde mittlerweile in mehr als 40 Ländern übernommen.