Das Erdbeben ereignete sich um 14.46 Uhr Ortszeit, in einer Tiefe von zehn Kilometern rund 80 Kilometer vor der Ostküste Japans, wie das Pazifische Tsunami-Warnzentrum mitteilte. Dem Erdstoss folgten in den Stunden danach mindestens zwei Dutzend Nachbeben.
Es war das bisher stärkste je in Japan gemessene Beben. Die Stärke schwankte je nach Messinstitut zwischen 8,8 und 8,9. Die Zahl der Toten änderte ständig. Gegen Mittag MEZ waren es mindestens 32 Menschen, die ums Leben kamen. Es wird aber mit weit mehr Toten gerechnet.
Ein zehn Meter hoher Tsunami überrollte kurze Zeit nach dem gewaltigen Erdstoss die Nordost-Küste Japans und richtete verheerende Schäden an.
Alles mitgerissen
Die Flutwelle riss alles mit sich fort - Autos, Boote, Häuser, ganze Bauernhöfe. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie riesige Wassermassen sich hunderte Meter ins Land frassen.
Tsunami trifft Japan. /


Besonders heftig traf der Tsunami die Küste bei der Stadt Sendai mit einer Million Einwohnern. In der Stadt brachen zahlreiche Brände aus. Ein Hotel stürzte ein, Gäste wurden verschüttet. Vor der Küste von Sendai wurde das Epizentrum des Bebens vermutet.
Auch in dem rund 300 Kilometer nordöstlich gelegenen Tokio standen Gebäude in Flammen. Die U-Bahn in der Hauptstadt stellte ihren Betrieb ein.
Tsunami-Warnung für Pazifik-Region
Die UNO bereitetet sich auf die Entsendung von 30 Einsatzteams zur Katastrophenhilfe für Japan vor. «Unsere Experten stehen in engem Kontakt mit den zuständigen Behörden in Japan», sagte die Sprecherin des UNO-Büros für die Koordinierung humanitärer Einsätze (OCHA), Elisabeth Byrs, in Genf. Die Lage sei ernst.
Die Tsunami-Warnung wurde auf den gesamten Pazifik-Raum mit Ausnahme von Kanada und des US-Festlands ausgeweitet. Auch für Japan wurden weitere Tsunamis befürchtet.