Das Ausmass der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe wurde allmählich sichtbar: Allein in der Hafenstadt Sendai wurden gemäss der Polizei 200 bis 300 Leichen gezählt. In der Stadt Kesennuma und Umgebung in Miyagi brachen gemäss dem Innenministerium etwa 100 Brände aus. Zudem brannten eine petrochemische Fabrik in Sendai und eine Ölraffinerie bei Tokio.
Auch Tokio bekam das Hauptbeben und die zahlreichen Nachbeben zu spüren: das Telefonnetz brach vorübergehend zusammen; die U-Bahn wurde geschlossen genauso wie Flughäfen. In Japan verbrachten viele Menschen die erste Nacht nach dem Beben im Dunkeln: Gemäss der Agentur Kyodo waren etwa acht Millionen Haushalte ohne Strom, viele davon auch ohne Wasser oder Gas. Ständig wurden die Menschen durch Nachbeben aufgeschreckt.
Pazifikanrainer bereiten sich auf Tsunami vor
Nach dem Beben gaben die japanischen Behörden eine Tsunami-Warnung aus. Das Tsunami-Warnzentrum in Hawaii gab für weite Teile des Pazifiks, darunter auch die gesamte US-Westküste, eine Warnung vor Flutwellen heraus. In Hawaii wurden betroffene Küstenregionen evakuiert.
Ein erster Mini-Tsunami brach sich an der Küste Indonesiens mit einer Höhe von zehn Zentimetern.
Flutwelle erfasst Teile Japans. /


Die Behörden schlossen eine zweite Welle nicht aus.
Auf den Philippinen wurden wegen der Flutwelle Vorkehrungen getroffen. Auch südamerikanische Länder und Neuseeland gaben Warnungen aus. Taiwan hob den Alarm nach dem Eintreffen einer schwachen Flutwelle auf.
Tsunami an anderen Küsten
Der Tsunami versetzte auch die Bewohner an den Küsten rund um den Pazifik in Angst. In etwa 50 Ländern - von Alaska bis Chile, von Russland bis Indonesien - wurden Tsunami-Warnungen ausgegeben. Vielerorts stieg der Meeresspiegel jedoch nur um wenige Zentimeter.
Allerdings trafen zwei Meter hohe Wellen die US-Pazifikinseln Hawaii. In Südamerika wurde die Flutwelle in der Nacht zum Samstag (MEZ) erwartet. Im Ecuador und Chile wurden Menschen an den Küsten und auf vorgelagerten Insel in höher gelegene Gebiete gebracht. Auf den zu Ecuador gehörenden Galapagos-Inseln wurden auch zahlreiche Tiere, darunter die einzigartigen Riesenschildkröten, in Sicherheit gebracht.