Nach der Explosion in Fukushima hing über der Anlage eine Rauchwolke. Fernsehbilder zeigten eingestürzte Wände des kollabierten Reaktorgebäudes. Medien berichteten, es habe eine Kernschmelze in dem Werk gegeben. Eine unabhängige Bestätigung gab es dafür aber bislang nicht.
Allerdings erweiterten die Behörden den Evakuierungsradius um Fukushima von zehn auf 20 Kilometer. Bereits zuvor waren mehr als 50'000 Menschen aus dem Umkreis des Atomkraftwerks in Sicherheit gebracht worden.
Umstrittene Strahlenwerte
Unklar ist, ob und wie viel Radioaktivität ausgetreten ist.
Bilder der Associated Press. /


Nach Angaben der Regierung ist keine erhöhte Strahlung im Umfeld des Reaktorgebäudes nachweisbar. Das Stahlgehäuse, das den Reaktor schütze, sei beim Einsturz der umgebenden Wände nicht beschädigt worden, sagte Regierungssprecher Yukio Edano.
Dagegen berichtet der japanische Fernsehsender NHK auf seiner Internetseite, in der Nähe des Blocks 1 von Fukushima seien am Samstag 1,015 Mikrosievert pro Stunde gemessen worden. Diese Strahlendosis sei doppelt so hoch wie der Grenzwert, bei dem die Betreiber von Atomkraftwerken den Notfall erklären und die Regierung informieren müssen.
«Unfall» auf der Störfallskala
Die japanische Atomaufsicht stufte die Reaktor-Explosion als «Unfall» auf der internationalen Störfallskala ein. Der Vorfall werde in die Kategorie Nummer vier der von null bis sieben reichenden Skala eingeordnet, teilte die Behörde mit.
Japan bezieht 30 Prozent seines Energiebedarfs aus Atomkraftwerken. Die Behörden wiesen die Bevölkerung darauf hin, dass wegen der Probleme in Fukushima mit Stromausfällen zu rechnen sei.