Allenfalls könnten sensible Messgeräte erhöhte radioaktive Werte in Europa feststellen. Dies sei aber bis jetzt noch nicht der Fall, sagte Fuchs am Samstag. Es gebe auch noch keine gesicherten Angaben, wieviel Radioaktivität aus dem japanischen Atomkraftwerk entwichen sei.
Kein Handlungsbedarf
Für die Betreiber der Schweizer Atomkraftwerke besteht nach dem Vorfall im japanischen Atomkraftwerk Fukushima 1 kein direkter Handlungsbedarf. Das sagte Georg Schwarz, Leiter des Bereichs Kernkraftwerke beim Eidgenössischen Nuklearinspektorat (ENSI).
Zwar könne es auch in der Schweiz Erdbeben geben - «aber auf einem ganz anderen Niveau», sagte Schwarz. Würde die Erde allerdings in der Schweiz unerwarteterweise doch so fest beben wie in Japan, hätten auch die hiesigen Atomkraftwerke mit Problemen zu kämpfen.
Strahlung muss in Anlage bleiben
Der Berner FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen, Vorstandsmitglied des Nuklearforums Schweiz, sagte auf Anfrage, dass es keine absolute Sicherheit gebe - das gelte für die Kernenergie, aber auch für alle anderen Bereiche im Leben.
Bild des Atomkraftwerks Fukushima vor der Explosion. /


Wichtig sei, dass es nach einer allfälligen Kernschmelze zu keinem Austritt von radioaktiver Strahlung komme.
«Das Gemisch radioaktiver Bestandteile muss innerhalb der Anlage bleiben - das ist das oberste Ziel.» Gemäss Wasserfallen wäre diese Sicherheit auch bei Erdbeben der Stärke, wie sie Japan erlebt hat, gewährleistet.
Abschaltung von Mühleberg gefordert
Geri Müller, grüner Nationalrat aus dem Aargau und Präsident der Energiestiftung Schweiz, zeigte sich über die Vorkommnisse im japanischen Atomkraftwerk beunruhigt. «Das macht mir grosses Bauchweh», sagte er auf Anfrage.
Auch in der Schweiz sei es schon zu starken Erdbeben gekommen, zuletzt eines mit Stärke 7 in Basel vor 600 Jahren. «Unsere Atomkraftwerke würden höchstens Erdbeben der Stärke 5 unbeschadet überstehen - Mühleberg und Beznau wohl nicht einmal dies.»
Die Grüne Partei der Schweiz forderte noch am Samstag, dass der Bundesrat das laufende Verfahren für den Bau von drei neuen AKW in der Schweiz sistiere. Zudem soll er auf seinen Entscheid, dem AKW Mühleberg eine unbefristete Betriebsbewilligung zu geben, zurückkommen. Auch die SP Bern forderte am Samstag die rasche Stilllegung von Mühleberg.