Dies teilte die SNB am Donnerstag mit. Banken können sich bei ihr nun seit zwei Jahren fast gratis mit Geld versorgen. Damit will die Nationalbank die Kreditvergabe und die Gesamtwirtschaft ankurbeln.
Die Notenbanker erwarten im laufenden Jahr ein robustes Wachstum der Schweizer Wirtschaft um rund 2,0 Prozent. Bislang lautete die Prognose auf rund 1,5 Prozent.
Preisstabilität nicht gefährdet
Trotz der offenen Geldschleusen bestehen vorderhand kaum Inflationsgefahren. Die SNB erhöhte die Teuerungsprognose für das laufende Jahr zwar auf 0,8 (bislang 0,4) Prozent und für 2012 leicht von 1,0 auf 1,1 Prozent.
Damit liegt der Preisauftrieb aber noch deutlich unter der Schwelle von zwei Prozent, bis zu der Notenbanker von Preisstabilität sprechen. Diese Marke würde mit unveränderter Geldpolitik laut SNB aber 2013 erreicht.
Philipp Hildebrand, Präsident der SNB. /

Lange Rekordtief-Phase
Die SNB hatte nach dem Schock der Finanzkrise und den massiven Auswirkungen auf die Weltwirtschaft den Leitzins innerhalb eines halben Jahres von 2,75 auf 0,25 Prozent gestutzt, nicht zuletzt weil die Geldversorgung unter den Banken zum Erliegen kam.
Auf diesem Tiefststand notierte der Leitzins schon in der Rezession nach den Anschlägen vom 11. September 2001 während fünf Quartalen. Die gegenwärtige Rekordtief-Phase geht nun in das neunte Quartal. Bislang haben noch kaum Industriestaaten begonnen, ihre Geldpolitik zu normalisieren.
Lob und Tadel für die Nationalbank
Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) kritisiert, dass die Nationalbank nicht mehr gegen die Frankenstärke intervenieren wolle. Ohne Gegenmassnahmen seien Löhne und Arbeitsplätze in Gefahr.
Besorgniserregend sei insbesondere, dass die SNB keine Interventionen bei Deflationsgefahr mehr in Aussicht stelle. Der SGB schlägt in einem Communiqué vom Donnerstag vor, eine Untergrenze gegenüber dem Euro einzuführen und zu verteidigen.