Der Versuch für die neue Stromanbindung der Blöcke 1 und 2 solle noch am Freitag starten, berichtete ein Sprecher der japanischen Atomsicherheitsbehörde NISA am Freitagmorgen (Ortszeit).
Für Sonntag sei auch ein Anschluss der Reaktoren 3 und 4 geplant. Zunächst soll dort weiter mit Wasserwerfern und Hubschraubern von aussen gekühlt werden. «Im Laufe des Tages» werde die bereits am Donnerstag begonnene Aktion wieder anlaufen, sagte der Sprecher.
Am Morgen waren 130 Feuerwehrleute auf dem Weg zum Kraftwerk. In Block 3 ist das hochgiftige Plutonium enthalten, in Block 4 droht das Abklingbecken voller abgebrannter Brennstäbe zu überhitzen und todbringende Strahlung freizusetzen.
Radioaktive Strahlung leicht zurückgegangen
Nach dem Manöver am Donnerstag sei die Intensität der radioaktiven Strahlung leicht zurückgegangen, berichteten der TV-Sender NHK und die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf den AKW-Betreiber Tepco. Wie Regierungssprecher Yukio Edano am Freitag erklärte, wird auch für Reaktor 1 eine Kühlung mit Wasser von aussen geprüft.
Die Lage wird immer dramatischer: Nun macht den Japanern auch noch ein Kälteeinbruch zu schaffen. /


Er unterstrich, dass Japan weiterhin auf die Hilfe der US-Regierung setze. Damit widersprach Edano Medienberichten, wonach US-Hilfe abgelehnt worden sei. «Wir haben nie gesagt, wir bräuchten das nicht», stellte er klar.
Wohl mehr als 16'600 Todesopfer
Eine Woche nach dem schweren Erdbeben und dem Tsunami korrigierten die Behörden erneut die Opferzahlen nach oben. Mehr als 16'600 Menschen seien tot oder vermisst, teilte die Polizei am Freitag mit. Der Tod von 6405 Menschen ist demnach bestätigt, von 10'259 Menschen fehlte jede Spur.
Die Folgen von Erdbeben und Wasserwalze, die steigende Atom-Gefahr und Eiseskälte setzen den obdachlosen Japanern immer heftiger zu. In Turnhallen ohne Heizung kauern Menschen eng aneinander, um sich gegenseitig Wärme zu spenden, wie der TV-Sender NHK zeigte.
Bilder aus dem stark zerstörten Nordosten zeigten frierende Menschen, die Holz oder ähnlichen Brennstoff in Tonnen verfeuerten. Etwa eine halbe Million Menschen sollen derzeit obdachlos sein.