Wie AFP-Reporter berichteten, sammelten sich Hunderte von Rebellen vor Aschdabija mit dem Ziel, die Stadt zurückzuerobern. Offenbar angespornt durch die über ihnen fliegenden Jagdbomber der internationalen Koalition, näherten sich die Rebellen Aschdabija bis auf eine Entfernung von fünf bis zehn Kilometern.
Bewaffnet waren die Angreifer mit Katjuscha-Raketen und auf Lastwagen montierten Flugabwehrgeschützen. Als die Regierungseinheiten die Rebellen mit schwerer Artillerie beschossen, ergriffen diese jedoch ungeordnet die Flucht.
Ab Montag verfolgte das Bündnis um die USA, Frankreich und Grossbritannien das Ziel, den Nachschub für Gaddafis Armee zu unterbrechen. Auf der Strecke zwischen Benghasi und Aschdabija waren Dutzende durch Luftangriffe zerstörte Panzer der Regierungstruppen zu sehen.
Trotz angeblicher Waffenruhe attackierten Gaddafis Truppen am Montag Stellungen der Rebellen in der Stadt Al-Sintan. Das berichtete der Sender Al-Arabija unter Berufung auf Augenzeugen.
Gaddafi-Sohn tot
Nach Berichten von Oppositionellen und arabischen Medien soll Chamies al-Gaddafi, ein Sohn des Machthabers, Opfer eines Kamikaze-Piloten geworden sein.
Libysche Rebellen überwachen die Gegend um Benghasi. /


Er sei an den Folgen schwerer Brandverletzungen gestorben, die er erlitten habe, als ein Deserteur der libyschen Luftwaffe vor einigen Tagen mit seinem Kampfjet absichtlich auf den Stützpunkt Bab al-Asisija stürzte.
Die westliche Militärallianz hatte in der Nacht auch einen gezielten Angriff auf Tripolis geflogen. Dabei wurde ein militärisches Gebäude im Komplex von Gaddafis Residenz im Süden der Hauptstadt von einer Rakete getroffen und vollständig zerstört.
Gaddafi nicht im Visier
Der britische Generalstabschef David Richards schloss einen britischen Militärangriff zur Tötung von Muammar al-Gaddafi aus. Gaddafi gehöre «absolut nicht» zu den Zielen der britischen Streitkräfte, sagte er am Montag in London der BBC. Die UNO-Resolution 1973 erlaube dies nicht.
Gaddafi selber überraschte mit einer weiteren, unerwarteten Propaganda-Aktion. Er rief zu einem «grünen Marsch» in Richtung Benghasi auf. Die «Demonstranten», zu denen Abgeordnete der verschiedenen Stämme des Landes gehören sollten, würden sich «mit Olivenzweigen in der Hand» in friedlicher Absicht auf dem Weg in die Stadt im Osten machen.