Die radioaktive Strahlung im Trinkwasser überschritt die Gefahrengrenze für Neugeborene. Nach den gesetzlichen Vorschriften sei das Leitungswasser derzeit nicht für die Zubereitung von Babynahrung geeignet, sagte der Behördenvertreter weiter.
Die Werte übertreffen nach seinen Angaben den Grenzwert von 100 Becquerel pro Kilogramm, die das Gesundheitsministerium für Kleinkinder festgesetzt hat. Die Warnung gelte für alle 23 zentralen Bezirke in Tokio und für das westlich gelegene Tama-Gebiet.
Die erhöhten Werte an radioaktivem Jod 131 seien am Dienstagmorgen in einer Wasseraufbereitungsanlage in Tokio festgestellt worden. Bei radioaktivem Cäsium 137 seien keine überhöhten Werte registriert worden.
USA verschärfen Kontrollen
Die Warnung sei eine Vorsichtsmassnahme, da sich das radioaktive Jod über die Zeit in der Schilddrüse ablagern könne. Für ältere Kinder und Erwachsene liegen die Grenzwerte des Gesundheitsministeriums bei 300 Becquerel pro Liter, berichtete der Fernsehsender NHK.
Trinkwasser in Flaschen. /


Wegen erhöhter Strahlungswerte hatte Japans Regierung bereits zuvor die Ausfuhr mehrerer landwirtschaftlicher Produkte aus zwei Präfekturen im Umkreis des havarierten Atomkraftwerks Fukushima 1 untersagt.
Die USA kündigten strengere Einfuhrkontrollen an. Frankreich forderte die Europäische Kommission zu einer schärferen Importpolitik auf. Tokio liegt etwa 250 Kilometer südlich von Fukushima 1.
Regierung warnt vor Panikkäufen
Dennoch hat die japanische Regierung vor Panikkäufen von Wasser gewarnt. Die Einwohner von Tokio sollten nicht mehr Trinkwasser in Flaschen kaufen als nötig. Denn Trinkwasser sei in den Katastrophenregionen im Nordosten weiterhin knapp.
«Wir müssen sicherstellen, dass genug Wasser bereitgestellt wird», sagte Regierungssprecher Yukio Edano am Mittwochabend (Ortszeit). In Tokio war erhöhte Strahlung im Trinkwasser gemessen worden.