Das verfügbare Angebot reiche aber nicht für alle aus, berichtete am Donnerstag der Fernsehsender NHK. Die Behörden hatten am Mittwoch angeordnet, dass Babys in 23 Stadtteilen von Tokio und in fünf weiteren Städten kein Leitungswasser mehr trinken sollten.
Die Stadtverwaltung von Tokio kündigte an, abgefülltes Wasser für rund 80'000 Familien mit Kindern unter zwölf Monaten bereitzustellen. Die Mineralwasser-Abfüllunternehmen wurden dazu aufgerufen, ihre Produktion hochzufahren.
Bei Messungen in einer zentralen Wasseraufbereitungsanlage der Hauptstadt waren am Mittwoch erhöhte Werte an radioaktivem Jod 131 festgestellt worden.
Der Höchstwert betrug 210 Becquerel pro Liter. Der Grenzwert des japanischen Gesundheitsministeriums für Babynahrung liegt bei 100 Becquerel pro Liter.
Ausnahmesituation in Tokio: Dunkelheit im Vergnügungsviertel Shibuya. /


Inzwischen sank die Belastung des Leitungswassers nach Angaben der Behörden vom Donnerstag wieder unter den Grenzwert.
Weitere Importverbote verhängt
Im Ausland wuchs unterdessen die Sorge vor radioaktiv verstrahlten Nahrungsmitteln aus Japan. Wie bereits mehrere andere Staaten untersagten inzwischen auch Australien, Singapur und Hongkong die Einfuhr von Lebensmitteln aus fünf japanischen Präfekturen. Nach Angaben der Hongkonger Behörden waren erhöhte Strahlungswerte in Rettich-, Rüben- und Spinatproben gemessen worden.
Das Importverbot betrifft landwirtschaftliche Produkte wie Milch, Fleisch und Gemüse sowie Fisch und Meeresfrüchte, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtete. Es gelte für alle Produkte, die nach dem 11. März geerntet, verarbeitet oder verpackt worden seien.
Sanierungsarbeiten wieder aufgenommen
In dem verstrahlten Atomkraftwerk konnten die Einsatzkräfte nach halbtägiger Unterbrechung ihre Arbeiten am Reaktorblock 3 wieder aufnehmen. Die Techniker setzten ihre Vorbereitungen zur Instandsetzung des Pump- und Kühlsystems fort, wie der Fernsehsender NHK unter Berufung auf die Betreibergesellschaft Tepco berichtete.