Ausgelassen feierten die Aufständischen am Sonntag die Einnahme der Ölhäfen Brega und Ras Lanuf, nachdem sie schon am Samstag die Küstenstadt Adschdabija, knapp 160 Kilometer südlich der Rebellenhochburg Benghasi, zurückerobert hatten.
«Es gibt hier keine Gaddafi-Truppen mehr, die Rebellen haben Brega unter ihrer vollen Kontrolle», sagte Rebellenkommandant Ahmed Dschibril in Brega. Gaddafis Soldaten seien bereits am Samstagabend nach einem «kleinen Gefecht» geflohen.
Die Nachrichtensender BBC und Al-Dschasira zeigten Aufnahmen von brennenden und zerstörten Panzern und Schützenpanzern, von Kampfflugzeugen der westlichen Koalition ausser Gefecht gesetzt. Vielfach hatten die Gaddafi-Milizen ihre Fahrzeuge einfach stehen gelassen.
Den Bodengewinnen der Regimegegner waren in der Nacht zum Samstag massive Luftangriffe der westlichen Koalition auf die Gaddafi-Truppen bei Adschdabija vorausgegangen. Wie das Pentagon in Washington mitteilte, flog die Koalition unter Führung der USA, Frankreichs und Grossbritanniens insgesamt 160 Einsätze.
In Misrata zerstörte die französische Luftwaffe nach Angaben des Generalstabs in Paris «mindestens» fünf Kampfflugzeuge und zwei Helikopter der libyschen Armee.
Die lybischen Rebellen haben weitere Gebiete unter ihre Kontrolle gebracht. /


Gaddafi-Truppen bombardierten die Stadt am Samstag nach Angaben der Rebellen erneut. Laut einem Arzt gab es drei Tote.
Regime gesteht Niederlage ein
Das Regime in Tripolis gestand die Niederlage ein, sprach aber von hohen zivilen Verlusten durch die Luftangriffe. Regierungssprecher Ibrahim Mussa sagte in der Nacht zum Sonntag, die westliche Koalition habe Gaddafi-Truppen auf dem 400 Kilometer langen Abschnitt zwischen Adschdabija und Sirte massiv angegriffen.
Das Staatsfernsehen berichtete ausserdem, die Flugzeuge hätten «militärische und zivile Areale» in der Stadt Sebha, 800 Kilometer südlich von Tripolis, bombardiert. «Die Luftangriffe gegen unser Volk gehen mit voller Kraft weiter», sagte Mussa.
US-Verteidigungsminister Robert Gates warf dem Gaddafi-Regime vor, Leichen von Zivilisten an Angriffsorte der Koalitionsstreitkräfte legen zu lassen. Er betonte in einem Interview des US-Fernsehsenders CBS, dass die Koalitionsstreitkräfte «äusserst vorsichtig» vorgegangen seien.