Möglich geworden sei dies nach britischen und französischen Luftangriffen auf Truppen des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi. «Ganz Adschdabija ist frei», sagte der Kämpfer Said Sadawi.
Ein libyscher Sprecher hatte bereits in der Nacht eingeräumt, dass die Bombardements der West-Alliierten den Regimetruppen zusetzen. «Die Luftschläge geben den Rebellen Deckung, um auf Adschdabija vorzumarschieren», sagte Regierungssprecher Ibrahim Mussa auf einer Pressekonferenz in Tripolis.
Dies sei «illegal» und durch die UNO-Sicherheitsratsresolution 1973 nicht gedeckt, auf deren Grundlage der Westen Militäroperationen zum Schutz der Zivilbevölkerung durchführt.
Feiern auf den Strassen
Auf der Strasse nach Adschdabija zählten Reporter mindestens acht ausgebrannte Panzer Gaddafis. Bei Luftangriffen am Freitag wurden Artilleriestellungen und gepanzerte Fahrzeuge in den Randbezirken der Stadt zerstört.
Jubelnde lybische Rebellen feiern ihren Sieg. /


Bürger Adschdabijas fuhren nach dem Einzug der Rebellen mit Autos hupend und feiernd durch die Strassen.
Ihre Stadt war mehr als eine Woche von Gaddafis Truppen belagert worden. Diese hatten vor dem Eingreifen der internationalen Koalition am 19. März kurz davor gestanden, die auf dem Weg zur Rebellenhochburg Benghasi gelegene Stadt endgültig unter ihre Kontrolle zu bringen.
Am Freitag hatte noch der US-Kommandant des internationalen Einsatzes, General Carter Ham, erklärt: «Wir könnten ganz leicht alle Regime-Truppen in Adschdabija zerstören.» Dabei würde aber auch die gesamte Stadt in Schutt und Trümmer gelegt. «Wir würden genau die Leute töten, die wir schützen sollen.»
Deshalb müssen die schlecht ausgerüsteten Rebellen - sie verfügen kaum über schwere Waffen - selbst versuchen, die Belagerungen von Gaddafi-Truppen in mehreren Städten zu durchbrechen.
«Wir sind bei unserer Mission erfolgreich»
US-Präsident Barack Obama erklärte unterdessen in seiner wöchentlichen Radio- und Internetansprache, die Alliierten seien bei der Durchsetzung der UNO-Sicherheitsresolution erfolgreich. Die libysche Luftverteidigung sei «ausgeschaltet» und in Rebellenstädten seien die Einheiten Gaddafis zurückgeschlagen worden, sagte er.