Die Auflösung der Junta sei vom bisherigen Machthaber Than Shwe angeordnet worden, berichtete das Staatsfernsehen weiter. Der General hatte das Land seit 1992 mit harter Hand regiert.
Bei der Vereidigungszeremonie von Thein Sein war nach Angaben eines Regierungsbeamten ein neuer Armeechef anwesend, General Min Aung Hlaing. Den Posten hatte bislang Than Shwe inne. Der Wechsel an der Spitze der Armee könnte ein Zeichen für den Rückzug Than Shwes aus der Politik sein.
Nach der offiziellen Auflösung der Junta wurden in den Strassen der Hauptstadt Rangun Symbole der Junta-Regierung entfernt. So wurden Verwaltungsbüros, deren Name bislang an der offiziellen Bezeichnung der Junta angelehnt waren, umbenannt.
Keine wirkliche Demokratisierung
Im vergangenen November hatte die Militärjunta erstmals seit 20 Jahren ein neues Parlament wählen lassen. Der Urnengang wurde als Schritt auf dem Weg zu einer «disziplinierten Demokratie» präsentiert.
Than Shwe. /


Oppositionskandidaten waren zugelassen, allerdings hielt die Junta die Zügel fest in der Hand.
Vom Urnengang ausgeschlossen war die inzwischen aus jahrelangem Hausarrest freigelassene Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, deren Nationale Liga für Demokratie die letzten freien Wahlen im Jahr 1990 gewonnen hatte.
Anfang Februar wählte ein aus Abgeordneten und von der Junta ausgewählten Offizieren bestehendes Gremium dann den 65-jährigen Thein Sein als neuen Staatschef. Der General im Ruhestand hatte 47 Jahre in der Armee gedient.
Westliche Beobachter halten es für unwahrscheinlich, dass es in naher Zeit in Birma zu einer wirklichen Demokratisierung kommt. Demnach formiert sich die Militärjunta als Zivilregierung neu, ohne aber die Macht loszulassen.
Erdbeben im Osten
Der Osten Birmas an der Grenze zu Thailand wurde jüngst von einem Erdbeben der Stärke 6,8 getroffen. Während offiziell von 74 Toten in Birma die Rede war, sprach ein Vertreter des Roten Kreuzes von mindestens 150 Toten. Das Beben hatte hunderte Häuser zum Einsturz gebracht.