Sie hätten den staatlichen Radio- und Fernsehsender RTI unter ihrer Kontrolle, sagte Léon Kouakou Alla, Sprecher des Verteidigungsministeriums Freitag früh.
Bewohner der Metropole Abidjan sagten, dass der Sender nicht mehr zu empfangen war. Ein UNO-Sprecher in Abidjan sagte dem britischen Sender BBC, das Staatsfernsehen hätte den Betrieb am Donnerstagabend unterbrochen.
Auch heftig umkämpft war die Residenz von Ex-Präsident Laurent Gbabgo, die sich wie das Staatsfernsehen im reichen nördlichen Viertel Cocody befindet.
Ziel der Angriffe sei der Rückzug von Gbagbo. Deshalb werde auch der Präsidentenpalast im Plateau-Quartier im Zentrum Abidjans angegriffen, sagte Ministeriumssprecher Alla weiter. Über den Verbleib Gbagbos gab es keine Informationen.
Zu Tausenden desertiert
Alain Leroy von der UNO-Mission in der Elfenbeinküste (UNOCI) sagte dem französischen Fernsehsender France 24, seiner Einschätzung nach hätten die meisten Sicherheitskräfte Gbagbo im Stich gelassen.
Soldaten der Elfenbeinküste. /


Der Chef der UNOCI, Choi Young Jin , sagte dem Sender France Info, Gbagbo könne nur noch auf die Republikanische Garde und seine Spezialeinheiten zählen. 50'000 Polizisten und Gendarmen seien desertiert.
Ungeachtet des Vormarsches der Truppen Ouattaras liess Gbagbo am Donnerstagabend ein Ultimatum verstreichen. Gbagbos Vertrauter Alain Toussaint sagte France 24, Gbagbo werde nicht zurücktreten, und sich auch nicht einigen Rebellen ergeben.
Landesgrenzen geschlossen
Die im Land stationierten UNO-Truppen übernahmen die Kontrolle über den Flughafen Abidjans, der grössten Stadt des Landes. Ouattaras Anhänger hatten zuvor den weltweit grössten Kakao-Exporthafen San Pedro eingenommen.
In dem Machtkampf in der Elfenbeinküste ordnete Ouattara die Schliessung der Landesgrenzen an. Die Grenzen seien zu Lande, zu Wasser und in der Luft bis auf weiteres geschlossen, hiess es in einer Erklärung des Innenministeriums am Donnerstagabend. Für Abidjan wurde bis Sonntag eine nächtliche Ausgangssperre verhängt.