Die Veröffentlichung widerlege Verschwörungstheorien, wonach WikiLeaks-Gründer Julian Assange ein Agent des israelischen Geheimdienstes Mossad sei und im vergangenen Jahr mit Israel vereinbart habe, dass kein «peinliches Material» veröffentlicht werde, schreibt das Blatt.
Abbas kommt nicht gut weg
Die «Haaretz» hat nach eigenen Angaben 250'000 Dokumente der Enthüllungsplattform WikiLeaks erhalten. 10'000 davon beschäftigten sich mit Israel. Daraus geht unter anderem hervor, dass führende Politiker in Israel keine hohe Meinung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas haben.
Aussenminister Avigdor Lieberman bezeichnete Abbas bereits im Oktober 2006 als «schwach, korrupt und nicht mehr relevant». Aus Sicht von Regierungschef Benjamin Netanjahu hat sich Abbas in einen Schmollwinkel zurückgezogen.
Gute Tarnung? /


Ausserdem versuche der Palästinenserpräsident das Stereotyp auszunutzen, Netanjahu sei ein «Friedensverhinderer», berichtete eine Gruppe von US-Abgeordneten nach einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten im November 2009. Abbas stelle laut Netanjahu nur eine Vorbedingung nach der anderen.
Auch der Amtsvorgänger von Netanjahu, Ex-Ministerpräsident Ehud Olmert, kritisierte Abbas. Der sei zwar mit 62 Prozent der Stimmen gewählt worden, aber wende seine Machtbefugnisse nicht an. Allerdings sei Abbas ein angenehmer Typ und kein Mörder wie sein Amtsvorgänger Jassir Arafat, wird Olmert zitiert.