Tamedia begründet den möglichen Verkauf von Radio24, CapitalFM, TeleBärn und TeleZüri sowie der Beteiligung von Edipress an La Télé aber nicht nur mit den beschränkten Synergie-Möglichkeiten. Es sei zudem unsicher, ob Tamedia nach Ablauf der geltenden Sendekonzessionen die Konzessionen erneut erhalte.
Deshalb solle bis Ende Jahr ein Verkauf geprüft werden. Entscheidend sei dafür - neben einem überzeugenden Kaufpreis - ob ein Interessent ein klares Konzept und eine Perspektive für die Mitarbeiter habe.
Vor einer Woche anlässlich der Jahresmedienkonferenz hatte Ringier-Chef Marc Walder bereits Interesse signalisiert. Ringier wolle mit einem eigenen Fernsehsender auf den Markt kommen, sagte er. Dafür kämen «theoretisch die Sender 3+ und TeleZüri in Frage».
Konzerngewinn mehr als verdoppelt
Trotz der Verkaufsgedanken im Bereich Radio und TV war das Geschäftsjahr 2010 für Tamedia sehr erfolgreich. Der Konzerngewinn kletterte um satte 137,3 Prozent auf 110,8 Mio. Franken. Der Umsatz der Tamedia-Gruppe stieg um 7,6 Prozent auf 806,3 Mio.
Der Konzerngewinn Tamedias kletterte auf 110,8 Mio. Franken. /


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Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT nahm um 121,5 Prozent auf 112,4 Mio. Fr. zu, die entsprechende Marge verbesserte sich von 6,8 Prozent auf 13,9 Prozent. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung die Ausschüttung einer von 1.50 Fr. auf 4.00 Fr. erhöhten Dividende vor.
Der Gewinnsprung sei dank anziehenden Werbeumsätzen und einer deutlichen Effizienzsteigerung gelungen, heisst es in der Mitteilung. Alle Unternehmensbereiche erreichten auf Stufe EBIT schwarze Zahlen.
An der kommenden Generalversammlung vom 6. Mai wird sich Karl Dietrich Seikel nicht mehr für eine Wiederwahl in den Verwaltungsrat zur Verfügung stellen. An seiner Stelle wird Tibère Adler, Geschäftsführer der Groupe Edipresse, zur Neuwahl in das Gremium vorgeschlagen.