Ein Sprecher der japanischen Atomsicherheitsbehörde (NISA) sagte, in den kommenden 20 Tagen werde voraussichtlich ein Drittel des Wassers in der Turbinenhalle des Reaktorblocks 2 abgepumpt.
Erst wenn die rund 25'000 Tonnen Wasser in ein Auffangbecken umgepumpt sind, können Arbeiter zur Reparatur des Kühlkreislaufs des Reaktors ausrücken. Insgesamt müssten 70'000 Tonnen verstrahlten Wassers aus den Reaktorgebäuden 1, 2 und 3 und anliegenden Arealen abgepumpt werden.
Laut AKW-Betreiber Tepco beläuft sich die radioaktive Verseuchung des Wassers auf über 1000 Millisievert pro Stunde. Die Brühe sei wohl ein Nebeneffekt der Bemühungen, mit Wasser eine Überhitzung der Reaktoren und der Abklingbecken zu verhindern. Die regulären Kühlsysteme waren vom Tsunami am 11. März zerstört worden.
Die Atomaufsichtsbehörde hatte bestätigt, dass Brennstäbe in den Reaktoren 1, 2 und 3 teilweise geschmolzen sind.
Die andauernde Kühlung im Kernkraftwerk Fukushima zeige eine Wirkung. /


Nach Angaben des Atombetreibers Tepco besteht zudem die Möglichkeit, dass gebrauchte Brennstäbe in Reaktor 2 beschädigt sind. Wie gross die Schäden sind, sei noch nicht klar, sagte Regierungssprecher Yukio Edano.
Atomexperten seien noch dabei, die Details zu analysieren. Solange die Anlage so wie derzeit weiter «bis zu einem gewissen Mass» gekühlt werde, sei eine komplette Kernschmelze unwahrscheinlich.
Wasser soll aufbereitet werden
Tepco plant mit einer vom französischen Atomkonzern Areva entwickelten Technologie, dem verseuchten Wasser das Salz zu entziehen. So könnte es künftig zur weiteren Kühlung der Brennstäbe in den Reaktoren eingesetzt werden.
Bereits am Sonntag wurden Roboter zur Messung der Strahlenwerte in die Reaktoren 1 und 3 geschickt. Dort wurden Werte von 57 Millisievert in der Stunde gemessen, ein zu hoher Wert, um Menschen in die Reaktorblöcke zu schicken.
Wegen gewaltiger Mengen an Dampf scheiterte am Dienstag aber der Versuch, die Roboter tiefer in das Gehäuse des Reaktors 2 vordringen zu lassen, um die Strahlenwerte und die Temperatur zu messen. Die Kameras der Roboter seien durch den Dampf beschlagen, hiess es. Die Roboter seien zurückgelotst worden, um sicherzustellen, dass sie nicht verloren gehen.