Die Regierung wolle mehrere Billionen Yen in öffentlichen Fonds zur Seite legen, aus denen die Firma Tepco im Zweifel einer Pleite die Entschädigungszahlungen für die Opfer der Atom-Katastrophe begleichen könne, wie die Zeitung «Yomiuri Shimbun» am Mittwoch berichtete.
Die Aktienkurse des Konzerns haben seit dem Erdbeben und dem Tsunami vom 11. März Analysten zufolge fast 80 Prozent an Wert verloren. Es wird erwartet, dass auf Tepco Schadenersatzforderungen in Höhe von zehn Billionen Yen (rund 109 Milliarden Franken) zukommen. Als Folge der Naturkatastrophe war die Atomanlage Fukushima schwer beschädigt worden, es traten grosse Mengen an Radioaktivität aus.
Konzept für Wiederaufbau vorlegen
Die öffentlichen Fonds sollen dem Bericht zufolge die Form zinsloser Anleihen haben, die von einer gemeinsam von Tepco und der Regierung eingerichteten Institution in Bargeld umgewandelt werden können. Laut dem Bericht ist Tepco verpflichtet, ein Konzept für den Wiederaufbau der Firma vorzulegen.
Sperrzone um Fukushima. /


Eine Verstaatlichung des Stromkonzerns, bei der dem Staat mehr als 50 Prozent des Konzerns gehören würden, plant die Regierung demnach nicht. Wie die Zeitung berichtete, wollte die Regierung bewusst die Verantwortung von Tepco herausstellen, indem der Konzern die Zahlungen vornehmen soll.
Verbotene Zone geplant
Die japanische Regierung plant zudem, den Zutritt in eine 20-Kilometer-Zone rund um den Atomkomplex von Fukushima gesetzlich zu verbieten. Ein entsprechender Vorstoss werde mit den lokalen Behörden diskutiert, sagte Regierungssprecher Edano am Mittwoch.
Die Zone könnte per Gesetz zu einem «Gefahrenbereich» erklärt werden. Damit solle verhindert werden, dass Evakuierte aus der Zone in ihre Häuser zurückkehren und sich so einer gesundheitsschädlichen Strahlendosis aussetzen, erklärte Edano.
Wann die Massnahme greifen soll, ist noch unklar. Zwischen 70'000 und 80'000 Menschen haben vor der Katastrophe in der 20-Kilometer-Zone um das Atomkraftwerk in insgesamt zehn Städten und Dörfern gelebt.