Der Durchbruch wurde in Ägypten erzielt. Vertreter beider Seiten würden womöglich bereits in Kürze nach Kairo zur Unterzeichnung eines Versöhnungsabkommens eingeladen, erklärte der ägyptische Geheimdienst, der zwischen den Gruppen vermittelt hatte.
Demnach erklärten die Verhandlungsführer von Fatah und Hamas, alle umstrittenen Themen seien gelöst. Dazu zählten Sicherheitsvorkehrungen, die Reform der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) - damit die Hamas dieser beitreten könne - und die Bildung einer gemeinsamen Übergangsregierung.
Die Übergangsregierung solle bereits in den kommenden Tagen gebildet werden und für den Gazastreifen und das Westjordanland zuständig sein, hiess es weiter. Binnen eines Jahres sollen Wahlen stattfinden.
2010 war bei Verhandlungen in Ägypten eine ähnliche Vereinbarung unterschriftsreif. Die Hamas zog sich dann aber zurück.
Die Hamas wollen sich endlich mit Fatah versöhnen. /

Hoffnungen geweckt
Dennoch weckt die Einigung neue Hoffnungen auf ein Wiederbeleben des festgefahrenen Friedensprozesses mit Israel. Eine Aussöhnung zwischen den beiden Palästinenser-Gruppen gilt als entscheidende Voraussetzung dafür.
Einer der wichtigsten Streitpunkte zwischen der Hamas und der Fatah ist die Frage, wie der jahrzehntelange Konflikt mit Israel beigelegt werden soll. Die gemässigtere Fatah, die das Westjordanland kontrolliert, ist für Friedensverhandlungen. Die radikalislamische Hamas im Gazastreifen lehnte dies bislang ab.
Netanjahu reagiert negativ
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu reagierte negativ auf die Annäherung der beiden Gruppen. Die Palästinenserbehörde von Präsident Mahmud Abbas müsse «zwischen einem Frieden mit Israel oder einem Frieden mit der Hamas wählen», sagte er nach Angaben seines Büros.
Die Fatah war bis zum Wahlsieg der Hamas 2006 die wichtigste Palästinenser-Gruppe. Die Beziehungen mit der Hamas verschlechterten sich nach den Wahlen dramatisch. Nach einem blutigen Machtkampf hatte die Hamas mit Gewalt die alleinige Kontrolle im Gazastreifen übernommen.