Das Erdbeben und der nachfolgende Tsunami am 11. März hatten weite Teile Nordjapans verwüstet. Experten rechneten deshalb mit einem deutlichen Rückgang der Industrieproduktion.
Der Rückgang der Industrieproduktion fiel aber noch schlimmer aus als erwartet und übertraf deutlich den bisherigen Rekordrückgang von 8,6 Prozent im Februar 2009, als die weltweite Finanzkrise Japan in die schwerste Rezession der Nachkriegszeit stürzte.
Die japanische Regierung rechnet ab April allerdings wieder mit einer leichten Erholung. Experten sagten einen Anstieg der Produktion um 3,9 Prozent voraus, für Mai seien 2,7 Prozent zu erwarten.
Naturkatastrophen treffen Industrie mit voller Wucht
Die Industrie der drittgrössten Wirtschaftsnation der Welt wurde mit voller Wucht von den Naturkatastrophen getroffen.
Ein schwerer Schlag für Japan. /


Besonders empfindlich traf es die Zulieferer der Automobilindustrie, deren Fabriken in der nordöstlichen Region Tohoku zerstört wurden.
Wegen fehlender Teile und Stromausfällen mussten Firmen wie der weltweit grösste Autokonzern Toyota ihre Werke vorübergehend schliessen oder die Produktion zuhause und im Ausland drosseln. In diesem Sektor ging die Produktion von Einzelteilen und fertigen Autos um knapp die Hälfte zurück.
Aber auch andere Wirtschaftszweige waren betroffen. Wegen des Ausfalls von Atom- und Wärmekraftwerken müssen unter anderem Fabriken in der Region Tohoku und im Grossraum Tokio auch in den heissen Sommermonaten weiter mit Stromausfällen rechnen. Wochenlange Störungen im Strassen- und Bahnverkehr beeinträchtigten zudem die logistische Versorgung, japanische Supermärkte hatten Probleme mit dem Nachschub.
Die Ausgaben der Privathaushalte gingen im März im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,5 Prozent zurück.